FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Montag im Kurs gesunken. Der für den Anleihemarkt richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum Mittag um 0,30 Prozent auf 160,97 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg bis auf 0,41 Prozent. Das ist der höchste Stand seit Ende 2018.
Auftrieb erhalten die Zinsen am Kapitalmarkt von steigenden Inflationserwartungen. Dazu tragen in erster Linie die deutlich steigenden Energie- und Rohstoffpreise bei. Die Tendenz wurde am Montagmorgen durch neue Preisdaten aus Deutschland bestätigt. Im Februar erhöhten sich die Erzeugerpreise nach Daten des Statistischen Bundesamts mit Rekordgeschwindigkeit.
Der Krieg in der Ukraine steht an den Finanzmärkten unverändert im Mittelpunkt. Für Montag haben Unterhändler der Ukraine und Russlands eine neue Verhandlungsrunde per Videoschalte angesetzt. US-Präsident Joe Biden will per Video mit Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi und dem britischen Premierminister Boris Johnson beraten.
Die Europäische Zentralbank (EZB) rechnet trotz des Krieges mit einer wachsenden Wirtschaft. Der Krieg werde zwar Folgen für das Wachstum im Währungsraum haben, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde in Paris. Selbst im "düstersten Szenario" gehe die EZB aber von einer wachsenden Wirtschaft aus, relativierte Lagarde. Ein solches Szenario umschrieb Lagarde mit inflationären Zweitrundeneffekten in Form deutlich steigender Löhne, einem Boykott russischer Energie sowie einem lang andauernden und verschärften Krieg.