FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Dienstag mit weiteren Kursverlusten in den Handel gegangen. Der für den Anleihemarkt richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel am Morgen um 0,16 Prozent auf 159,75 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg bis auf 0,48 Prozent. Das ist der höchste Stand seit Oktober 2018.
Zinsauftrieb kommt zurzeit von der hohen und absehbar weiter steigenden Inflation. Angesichts der Entwicklung hatte US-Notenbankchef Jerome Powell am Montagabend erklärt, die Zentralbank könnte ihren Leitzins auch stärker anheben als die normalerweise üblichen 0,25 Prozentpunkte je Zinssitzung. Ähnlich hatten sich bereits andere hochrangige Notenbanker aus den USA geäußert. Die Fed hatte vergangene Woche die Zinswende eingeleitet, indem sie ihren Leitzins erstmals seit 2018 anhob und eine Reihe weiterer Anhebungen in Aussicht stellte.
Wirtschaftsdaten stehen am Dienstag nur wenige auf dem Programm. Allerdings äußern sich viele Zentralbanker zur Geldpolitik, insbesondere im Euroraum. Unter anderem wollen sich die Präsidentin und der Vizepräsident der EZB, Christine Lagarde und Luis de Guindos, sowie EZB-Chefvolkswirt Philip Lane zu Wort melden.