FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Montag einen Teil ihrer jüngsten Kursgewinne wieder eingebüßt. Sichere Anlagen wie Bundeswertpapiere waren angesichts von Entspannungssignalen im Ukraine-Konflikt zu Wochenbeginn wieder weniger gefragt. Am Morgen fiel der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,34 Prozent auf 166,07 Punkte. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit 0,22 Prozent.
Zur Deeskalation des festgefahrenen Konflikts mit Russland ist ein Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Joe Biden und Kremlchef Wladimir Putin wohl geplant. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den beiden ein solches Treffen und anschließend ein weiteres mit allen Beteiligten vorgeschlagen. US-Präsident Biden hat "im Prinzip" einem Treffen mit Putin zugestimmt. Bedingung sei allerdings, dass Russland vorher nicht in die Ukraine einmarschiere. Vor diesem Hintergrund gerieten auch europaweit die Kurse von Staatsanleihen unter Druck.
Der Kreml bestätigte derweil ein weiteres Telefonat zwischen Putin und Macron. Kremlsprecher Dmitri Peskowäußerte sich zunächst aber nicht zu einem möglichen Gipfel von Putin und US-Präsident Joe Biden.
Derweil bleibe der Inflationsdruck in Deutschland hoch, hieß es von der Commerzbank (DE:CBKG). Die Erzeugerpreise für gewerbliche Produkte seien im Januar erneut kräftig gestiegen, schrieb Analyst Ralph Solveen. Mit einem Plus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat wurde ein weiterer Nachkriegsrekord aufgestellt.
Zudem macht sich Solveen zufolge der weitere Anstieg bei den Preisen für Energie und Vorprodukte immer stärker bei den Preisen für Konsum- und Investitionsgüter bemerkbar. Dies spreche dafür, dass auch bei den Verbraucherpreisen vorerst nicht mit einem Abflachen des Anstiegs zu rechnen ist. Viele Volkswirte rechnen inzwischen damit, dass die Europäische Zentralbank die Zinsen im Euroraum noch im laufenden Jahr anheben wird, um die hohe Inflation im Währungsraum zu bekämpfen.