FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen waren am Donnerstag angesichts einer wieder trüberen Finanzmarktstimmung begehrt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg am Mittag um 0,15 Prozent auf 163,91 Punkte. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit 0,19 Prozent.
Bundeswertpapiere waren wie auch die Aktienmärkte zuletzt einem deutlichen Auf und Ab ausgesetzt. Nachdem sichere Anlagen am Vortag stark nachgaben, legten sie am Donnerstag wieder etwas zu. Ausschlaggebend waren Entwicklungen im Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Hoffnungen auf eine Annäherung der Kriegsparteien erhielten einen Dämpfer. Ein Gespräch der Außenminister Russlands und der Ukraine, Sergej Lawrow und Dmytro Kuleba, in der Türkei erbrachte keine wesentlichen Fortschritte.
Am Nachmittag steht neben dem Ukraine-Krieg die Geldpolitik im Mittelpunkt. Die Europäische Zentralbank (EZB) entscheidet in ihrer Ratssitzung über ihren Kurs. Die Notenbank steht vor einer Gratwanderung: Einerseits muss sie die hohe und steigende Inflation bekämpfen. Andererseits muss sie aufpassen, das absehbar schwächere Wachstum nicht noch zusätzlich durch eine zu straffe Geldpolitik zu belasten.
In den USA richten sich die Blicke auf neue Inflationsdaten. Sie setzen neben dem Ukraine-Krieg den Ton für die Zinssitzung der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche. In den USA ist die Inflation noch deutlich höher als in der Eurozone, weshalb von der Fed eine erste Zinsanhebung in der Corona-Pandemie erwartet wird.