FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutschen Staatsanleihen haben am Montag eine Berg- und Talfahrt hingelegt. Während die festverzinslichen Papiere bis zum Mittag spürbar von Spekulationen über ein massives Eingreifen der Europäischen Zentralbank (EZB) am europäischen Rentenmarkt unter Druck gerieten, glichen sie ihre Verluste bis zum Abend fast vollständig aus. Zuletzt lag der richtungsweisende Euro-Bund-Future noch leicht mit 0,04 Prozent bei 142,07 Punkten im Minus. Zuvor war er bis auf 141,14 Zähler gefallen. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag am Abend bei 1,49 Prozent und damit auf ähnlichem Niveau wie am Freitag.
In einem fundamental ruhigen Umfeld sorgte ein Bericht des Nachrichtenmagazins 'Der Spiegel' für Aufsehen. Demnach erwägt die EZB, die Risikoaufschläge für Staatsanleihen von Krisenländern zu begrenzen. Dem Bericht zufolge, der keine Quellen für die Informationen nennt, könnte die Notenbank immer dann Staatspapiere finanzschwacher Euroländern kaufen, wenn der Renditeaufschlag zu deutschen Anleihen einen bestimmten Wert überschreitet. Deutsche Staatsanleihen gelten an den Finanzmärkten als nahezu ausfallsicher, weswegen ihre Rendite als Maßstab für die Bewertung anderer Staatstitel dient.
Die EZB bezeichnete den Bericht in einer Stellungnahme als 'irreführend'. EZB-Präsident Mario Draghi hatte Anfang August angekündigt, kurzlaufende Staatstitel von angeschlagenen Euroländern ankaufen zu wollen, soweit die Staaten einen Hilfsantrag an den EFSF stellen und sich zu strikten Sparauflagen verpflichten. Die Details des neuen Ankaufprogramms werden derzeit von mehreren Gremien der Notenbank erarbeitet.
Die Deutsche Bundesbank bekräftigte unterdessen ihre grundsätzliche Kritik an Anleihekäufen der EZB. In ihrem Monatsbericht verweist sie auf stabilitätspolitische Risiken. 'Entscheidungen über eine möglicherweise noch deutlich umfassendere Vergemeinschaftungen von Solvenzrisiken sollten bei der Finanzpolitik beziehungsweise den Regierungen und Parlamenten angesiedelt sein und nicht über die Notenbankbilanzen erfolgen.' Sichere Anlagen wie deutsche Staatsanleihen erhielten nach der Bundesbank-Kritik Auftrieb./bgf/jkr
In einem fundamental ruhigen Umfeld sorgte ein Bericht des Nachrichtenmagazins 'Der Spiegel' für Aufsehen. Demnach erwägt die EZB, die Risikoaufschläge für Staatsanleihen von Krisenländern zu begrenzen. Dem Bericht zufolge, der keine Quellen für die Informationen nennt, könnte die Notenbank immer dann Staatspapiere finanzschwacher Euroländern kaufen, wenn der Renditeaufschlag zu deutschen Anleihen einen bestimmten Wert überschreitet. Deutsche Staatsanleihen gelten an den Finanzmärkten als nahezu ausfallsicher, weswegen ihre Rendite als Maßstab für die Bewertung anderer Staatstitel dient.
Die EZB bezeichnete den Bericht in einer Stellungnahme als 'irreführend'. EZB-Präsident Mario Draghi hatte Anfang August angekündigt, kurzlaufende Staatstitel von angeschlagenen Euroländern ankaufen zu wollen, soweit die Staaten einen Hilfsantrag an den EFSF stellen und sich zu strikten Sparauflagen verpflichten. Die Details des neuen Ankaufprogramms werden derzeit von mehreren Gremien der Notenbank erarbeitet.
Die Deutsche Bundesbank bekräftigte unterdessen ihre grundsätzliche Kritik an Anleihekäufen der EZB. In ihrem Monatsbericht verweist sie auf stabilitätspolitische Risiken. 'Entscheidungen über eine möglicherweise noch deutlich umfassendere Vergemeinschaftungen von Solvenzrisiken sollten bei der Finanzpolitik beziehungsweise den Regierungen und Parlamenten angesiedelt sein und nicht über die Notenbankbilanzen erfolgen.' Sichere Anlagen wie deutsche Staatsanleihen erhielten nach der Bundesbank-Kritik Auftrieb./bgf/jkr