FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Mittwoch im Zuge neuer Spannungen zwischen Russland und dem Westen deutlich zugelegt. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum frühen Abend um 0,33 Prozent auf 141,30 Punkte. Die Rendite zehnjährige Bundesanleihen fiel auf 1,86 Prozent. Am Vortag hatte sie mit 1,95 Prozent den höchsten Stand seit Anfang 2014 markiert.
Die Ausrufung der Teilmobilmachung durch Russlands Präsident Wladimir Putin wegen des Ukraine-Kriegs hat die Flucht in die als sicher geltenden Anleihen verstärkt. Zugleich kündigte Putin an, "Referenden" in den besetzten Gebieten der Ukraine über einen Beitritt zu Russland zu unterstützen. Die ohnehin schlechten Beziehungen zwischen Russland und dem Westen dürften sich infolgedessen weiter eintrüben. Zudem droht eine weitere Eskalation des Kriegs.
Gespannt warten die Märkte auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Abend. Angesichts der hohen Inflation wird überwiegend mit einer erneut kräftigen Zinsanhebung um 0,75 Prozentpunkte gerechnet. Selbst ein noch größerer Schritt wird an den Märkten nicht ganz ausgeschlossen.
Große Aufmerksamkeit kommt auch dem künftigen Kurs der Fed zu. Zum einen legt die Notenbank neue Prognosen zu Wachstum, Inflation und Leitzins vor. Zum anderen richtet sich Fed-Chef Jerome Powell nach dem Zinsentscheid an die Öffentlichkeit.