FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Staatsanleihen haben am Donnerstag zugelegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg um 0,20 Prozent auf 169,42 Punkte. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit 0,01 Prozent. In den vergangenen Tagen war die Rendite aufgrund der hohen Nachfrage nach Sicherheit mehrfach in den negativen Bereich gefallen.
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine steht an den Finanzmärkten unverändert im Mittelpunkt. Die Nachfrage nach als sicher empfundenen Wertpapieren bleibt grundsätzlich hoch, was Druck auf die Renditen ausübt. Die steigenden Inflationsraten und -erwartungen stellen allerdings ein Gegengewicht dar. Hintergrund sind stark steigende Energie- und Rohstoffpreise.
Die am Vormittag veröffentlichten Erzeugerpreise aus der Eurozone verdeutlichten erneut den hohen Preisdruck. Die Erzeugerpreise sind mit 30,6 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Das ist die höchste Rate seit der Einführung des Euro als Buchgeld im Jahr 1999. Der Krieg in der Ukraine dürfte insbesondere die Energie- und Rohstoffpreise noch weiter nach oben treiben und damit auch den Preisdruck insgesamt erhöhen. Dies dürfte die Geldpolitik der EZB noch schwieriger machen. Schließlich belastet die Krise auch das Wirtschaftswachstum.