FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Nachmittag nach robusten US-Konjunkturdaten unter Druck geraten. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel um 0,34 Prozent auf 130,44 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 2,66 Prozent.
Belastet wurden die Anleihekurse durch robuste Konjunkturdaten aus den USA. So hat sich die Stimmung im Dienstleistungssektor im August merklich verbessert. Der Anstieg des entsprechenden Einkaufsmanagerindex ISM fiel zudem stärker als erwartet aus.
Die in Deutschland veröffentlichten Daten zu den Industrieaufträgen fielen auf den ersten Blick sehr schwach aus. Der Auftragseingang ging im Juli um 11,7 Prozent zurück. Allerdings resultiert die Schwäche aus einem Sondereffekt, da ein Großauftrag im Vormonat Juni für erhebliche Belastung im Folgemonat sorgte. "Rechnet man diese heraus, haben die Aufträge im Juli sogar minimal zugelegt, und in den vergangenen vier Monaten hat sich diese Kerngröße kaum verändert", kommentierte Ralph Solveen, Volkswirt bei der Commerzbank (ETR:CBKG). Frühindikatoren würden allerdings für die nächsten Monate einen Rückgang der Aufträge signalisieren.
Unterdessen sind die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone im Juli etwas gefallen. Dies war aber so von Volkswirten erwartet worden. Am Abend veröffentlicht die Notenbank Federal Reserve ihren regelmäßigen Konjunkturbericht. Derzeit wird für die Sitzung der Fed in zwei Wochen keine weitere Zinsanhebung erwartet. Die hohe Inflation in den USA ist tendenziell rückläufig.