FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Mittwoch etwas unter Druck geraten. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel zuletzt um 0,14 Prozent auf 130,41 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 2,66 Prozent.
Am Nachmittag sorgten die Inflationsdaten aus den USA für Kursausschläge, auch wenn sie dem Markt keine neue Richtung gaben. Die Inflation hat im August deutlich angezogen. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,7 Prozent. Dies war etwas mehr als von Volkswirten erwartet. Getrieben wurde die jüngste Entwicklung vor allem durch die Benzinpreise, die deutlich zulegten. Eine Abschwächung gab es dagegen bei der Teuerung ohne Energie- und Lebensmittelpreise.
Inflationsdaten stehen besonders im Fokus, weil sie für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed von großer Bedeutung sind. Die Währungshüter treffen ihre nächste Zinsentscheidung in der kommenden Woche. Aktuell wird keine weitere Straffung erwartet. Ökonomen zeigten sich trotz des Anstiegs der Gesamtinflation angesichts des Rückgangs der Kerninflation entspannt.
Für Belastung am Rentenmarkt sorgten Spekulationen zu der anstehenden Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB). Mehreren Medienberichten zufolge dürften neue Projektionen der Notenbank am Donnerstag auch für 2024 eine Inflationsrate von mehr als drei Prozent zeigen. An den Märkten schürten die Berichte Sorge, die EZB könnte ihre bereits deutlich erhöhten Leitzinsen weiter anheben.
Bankvolkswirte sind gespalten, ob die EZB-Zinsen bereits an diesem Donnerstag weiter steigen. An den Märkten stieg die Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung schon in dieser Woche nach Bekanntwerden der Medienberichte an. Die Mitarbeiterprojektionen sind eine wichtige Entscheidungshilfe für den EZB-Rat. Schon häufig wurden geldpolitische Weichenstellungen damit begründet.