FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Mittwoch bis zum Mittag deutliche Kursgewinne verzeichnet. Der für den Anleihemarkt richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg zuletzt um 0,26 Prozent auf 159,80 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen betrug 0,48 Prozent. Am Vortag hatte sie mit 0,52 Prozent den höchsten Stand seit Oktober 2018 erreicht.
Beobachter erklärten die Gewinne sicherer Anlagen vor allem mit der trüberen Stimmung an den Aktienmärkten. Nach wie vor ist die Unsicherheit wegen des Ukraine-Kriegs hoch. An den Börsen wechseln sich Phasen mit Kursgewinnen und solche mit Verlusten ab. Entsprechend schwanken auch die Kurse von Bundesanleihen teils deutlich.
Belastet werden Bundeswertpapiere durch die Zinserwartungen. Die Geldpolitik aus den USA gibt derzeit die Richtung vor. Die US-Notenbank Fed steht nach eigenem Bekunden vor einer Reihe von Zinsanhebungen, um die hohe und absehbar weiter steigende Inflation zu dämpfen. Mittlerweile werden seitens der Fed auch stärkere Zinsanhebungen als die üblichen 0,25 Prozentpunkte je Sitzung als möglich erachtet. Das treibt die Kapitalmarktzinsen insbesondere in den kürzeren Laufzeiten, was die Zinskurven verflachen lässt.
Konjunkturdaten werden zur Wochenmitte nur wenige erwartet. Es äußern sich jedoch erneut einige hochrangige Zentralbanker, darunter US-Notenbankchef Jerome Powell und der Vorsitzende der britischen Notenbank, Andrew Bailey.