FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben sich am Freitag etwas von ihrem Kursrutsch am Vortag erholt. Der für den Anleihemarkt richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg um 0,26 Prozent auf 159,50 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen betrug 0,49 Prozent. Sie bleibt damit aber in Reichweite ihres am Vortag erreichten Höchststands seit Oktober 2018 von 0,55 Prozent.
Die noch am Donnerstag deutlich spürbare Furcht vor überraschend deutlich steigenden US-Leitzinsen zur Bekämpfung der hohen Inflation hat zum Wochenschluss etwas nachgelassen. Dementsprechend fielen am Freitag europaweit fast durchgängig die Anleiherenditen, während die Kurse im Gegenzug anstiegen.
Zudem sorgten enttäuschende Stimmungsdaten aus der Eurozone für Nachfrage nach den als sicher geltenden Staatspapieren. So fiel das Ifo-Geschäftsklima von Februar auf März überraschend deutlich.
Thomas Gitzel, Chefvolkswirt VP Bank, schrieb dazu: "Die Botschaft des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers ist eindeutig: Die deutsche Wirtschaft rutscht mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Rezession. Die Energiekosten, die an Schärfte gewonnene Lieferkettenproblematik und die immer noch nicht verdauten wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie weisen die deutsche Wirtschaft in die Schranken."
Wegen der Sorgen über die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges trübte sich ferner die Verbraucherstimmung in Italien im März überraschend deutlich ein. Die Konsumenten erwarteten, dass sich sowohl die italienische Wirtschaft als auch ihre persönliche finanzielle Situation verschlechtern dürfte, kommentierte das Statistikamt Istat. Insofern seien sie nun weniger bereit, langlebige Güter zu kaufen.