FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Montag im Kurs deutlich nachgegeben. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum Mittag um 0,80 Prozent auf 161,75 Punkte. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit bis zu 0,35 Prozent. Das ist der höchste Stand seit Ende 2018.
Der Krieg in der Ukraine bleibt das bestimmende Thema an den Finanzmärkten. Für etwas Hoffnung sorgen neue Gespräche zwischen Unterhändlern der Ukraine und Russlands, die am Montag in einem Online-Format miteinander sprechen wollen. Zuletzt hatten sich Vertreter der Delegationen zurückhaltend optimistisch zu den Verhandlungen geäußert.
Für Zinsauftrieb an den Anleihemärkten sorgt auch die hohe und steigende Inflation. Preisdaten aus Deutschland bestätigten die Entwicklung am Montag. Die Großhandelspreise sind im Februar um 16,6 Prozent zum Vorjahr gestiegen, nach 16,2 Prozent im Januar. Die Preiseffekte infolge des Ukraine-Kriegs seien noch nicht enthalten, erklärte das Statistische Bundesamt. Infolge des russischen Einmarschs sind die Preise vieler Energieprodukte und Rohstoffe stark gestiegen.
Die steigenden Preise werden zunehmend zum Problem für die Notenbanken, die sich in einer Art Zwickmühle befinden. Gegen die hohe und steigende Inflation könnten Zinsanhebungen helfen, die allerdings das absehbar schwächere Wirtschaftswachstum weiter belasten würden. Dennoch wird von der US-Notenbank Fed an diesem Mittwoch die erste Zinsanhebung seit Ende 2018 erwartet.
Sonstige Konjunkturdaten stehen zu Wochenbeginn nur wenige an. Ohnehin spielen Wirtschaftszahlen im aktuellen Umfeld eine untergeordnete Rolle.