FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Anleihemarkt sind die Renditen zu Beginn der neuen Handelswoche weiter gefallen. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten am Montagmorgen mit minus 0,09 Prozent. Sie bewegten sich damit in der Nähe ihres tiefsten Stands seit Ende Januar. Die Anleihekurse legten im Gegenzug zu.
Gefragt sich als sicher empfundene Wertpapiere wie Bundesanleihen wegen der schlechten Finanzmarktstimmung, eine Folge des sich verschärfenden Kriegs zwischen Russland und der Ukraine. Zudem prüfen die USA laut US-Außenminister Antony Blinken einen Importstopp auf russisches Erdöl. Washington berate mit europäischen Verbündeten über eine solche Sanktion. Auch Japan denkt laut Regierungskreisen über den Schritt nach, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtete.
Schon seit einiger Zeit bewegen sich deutsche Anleihen in einem Marktumfeld mit gegenläufigen Kräften. Einerseits profitierten Bundesanleihen von ihrem Status als sicherer Hafen, andererseits belasteten die weiter steigenden Energiepreise und Inflationserwartungen, heißt es in einem Morgenkommentar von der Landesbank Hessen-Thüringen. Beide Entwicklungen sind Folge des Ukraine-Kriegs, der Energie stark verteuert und für hohe Unsicherheit sorgt.
Auftragsdaten aus der deutschen Industrie fielen am Morgen besser aus als erwartet. Angesichts des Ukraine-Konflikts werden viele Konjunkturdaten an den Märkten derzeit jedoch eher am Rande beachtet. Am Vormittag dürften Marktteilnehmer auf die Sentix-Anlegerstimmung achten, die aufgrund ihres frühen Veröffentlichungstermins im Berichtsmonat als Vorläufer für andere Frühindikatoren gilt.