FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Mittwoch mit Kursgewinnen in den Handel gegangen. Der für den Anleihemarkt richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg am Morgen um 0,17 Prozent auf 157,65 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fiel im Gegenzug auf 0,61 Prozent. Am Vortag war sie mit 0,74 Prozent auf den höchsten Stand seit Februar 2018 gestiegen.
Am Markt wurden die jüngsten Kursgewinne mit einer Gegenbewegung auf die deutlichen Verluste am Vortag erklärt. Zuletzt hatten Annäherungssignale zwischen Russland und der Ukraine für Entspannung an den Finanzmärkten gesorgt. Allerdings trifft die russische Ankündigung, die Kampfhandlungen bei Kiew zu reduzieren, in der Ukraine und im Westen auf Skepsis.
Am Mittwoch blicken die Anleger auch auf Konjunkturdaten aus Deutschland. Es werden Inflationszahlen für März erwartet. Die bereits hohe Teuerung dürfte weiter zulegen. Als Folge des russischen Einmarschs in die Ukraine und scharfer Sanktionen des Westens sind die Preise von Energie und vielen Rohstoffe deutlich gestiegen.
Die hohe Inflation lässt die Erwartungen an die Geldpolitik der Notenbanken steigen. Von der US-Notenbank Fed werden in diesem Jahr zahlreiche Zinsanhebungen erwartet. Die Sorge über konjunkturelle Belastungen der geldpolitischen Wende hat die Zinsstrukturkurve in den USA teilweise invertiert, die Kurzfristzinsen liegen also teils über den Langfristzinsen. Fachleute sehen darin in der Regel ein Warnsignal für eine näher rückende Rezession.