FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Mittwoch mit Kursverlusten in den Handel gegangen. Am Morgen fiel der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,25 Prozent auf 165,45 Punkte. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit 0,25 Prozent. Auch an anderen Anleihemärkten im Euroraum gab es zum Start Kursverluste.
Am Dienstag waren deutsche Staatsanleihen im Handelsverlauf trotz der jüngsten Eskalation des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland deutlich unter Druck geraten. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte ungeachtet großen internationalen Protests die Unabhängigkeit der Separatistenregionen Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt und eine Entsendung russischer Soldaten angeordnet. Die USA und Europa reagierten mit einem Paket von Strafen.
Die Staatsanleihe-Renditen hätten die Ukraine-Krise derweil im Vergleich zu anderen Anlageklassen am schnellsten abgeschüttelt, schrieben die Analysten der Landesbank BayernLB. Dabei könnte auch der deutlich über den Erwartungen liegende Ifo-Geschäftsklimaindex eine Rolle gespielt haben, der die zu Wochenbeginn gemeldete Aufhellung der Unternehmensstimmung im Euroraum bekräftigt habe.
Bei einer vorerst anhaltend hohen Unsicherheit um die weitere Entwicklung in der Ukraine sollte der Renditeanstieg allerdings zunächst um die Marke von 0,30 Prozent in eine erneute Konsolidierung übergehen, fuhren die BayernLB-Experten fort. Zudem sei es ungewiss, ob die Erwartungen des Marktes an näher rückende Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank zur Bekämpfung der hohen Inflation voll erfüllt werden. Der französische Zentralbank-Gouverneur Villeroy de Galhau habe sich jüngst zwar für ein Ende der konjunkturstützenden Anleihekäufe im dritten Quartal, aber auch gegen übereilte Zinsentscheidungen ausgesprochen.