FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutsche Bundesanleihen sind zu Wochenbeginn gesunken. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel am späten Montagnachmittag um 0,51 Prozent auf 129,09 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 2,78 Prozent. Sie liegt aber immer noch deutlich unter dem Anfang Oktober erreichten 12-Jahres-Hoch von 3,02 Prozent.
Der Krieg zwischen der islamistischen Hamas und Israel bleibt ein bestimmendes Thema an den Finanzmärkten. Eine Ausweitung der Auseinandersetzung auf weitere Länder des Nahen Ostens gilt als große Gefahr. Über das Wochenende gab es insbesondere seitens der USA diplomatische Bemühungen, mit denen der Konflikt eingedämmt werden soll. Da es bis zum Montagnachmittag zunächst zu keiner weiteren Eskalation kam, waren sichere Anlagen wie Bundesanleihen etwas weniger gefragt.
Deutliche Kursgewinne verbuchten polnische Staatsanleihen. Nach der Parlamentswahl in Polen zeichnet sich ein möglicher Machtwechsel in Warschau ab.
Nach Einschätzung von Analysten der Großbank Unicredit (BIT:CRDI) dürfte eine mögliche Koalition aus bisherigen Oppositionsparteien in Polen eine Pro-EU-Wende vollziehe und die Justizreformen rückgängig machen. Dies wiederum könnte zu einer Freigabe milliardenschwerer EU-Gelder führen, die wegen Grundrechtsverletzungen durch die bisherige PiS-Regierung von Brüssel gesperrt wurden.