BERLIN (dpa-AFX) - Vor der Sitzung des Koalitionsausschusses am Mittwochabend fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) von der Bundesregierung Entscheidungen zum Energiesparen. "Die Bundesregierung hätte seit Beginn dieses Krieges mit einem Tempolimit schon mehr als 300 Millionen Liter Benzin und Diesel vermeiden können, hat aber tatsächlich bislang nicht einen Tropfen Sprit eingespart", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Das ist unentschuldbar."
Spitzenvertreter der drei Regierungsparteien SPD, Grüne und FDP wollten am Abend über ein Entlastungspaket angesichts der in der Russland-Krise gestiegenen Energiepreise beraten.
Nach DUH-Berechnungen ließe sich mit einem Tempolimit von 100 Stundenkilometern auf Autobahnen, 80 auf Landstraßen und 30 innerorts pro Monat mehr als 300 Millionen Liter Sprit sparen.
Die Organisation pocht darüber hinaus auf ein Aus für Gasheizungen im Neubau. Nötig seien 25 Milliarden Euro an staatlicher Förderung pro Jahr für Sanierungen.
Auch die Umweltschutzorganisation WWF verlangte Fortschritte. "Es braucht die starke Beschleunigung der Wärme- und Mobilitätswende sowie den Ausbau erneuerbarer Energien. Dafür ist ein Energieprogramm für Effizienz, Einsparungen und Erneuerbare mit wirksamen, zielgerichteten Maßnahmen notwendig", sagte die Leiterin für Klimaschutz- und Energiepolitik beim WWF, Viviane Raddatz. "Die Antworten sind ein Tempolimit auf Autobahnen, ein Schub für den Ausbau von Solardächern und Wärmepumpen sowie gezielte Entlastungsmaßnahmen für die Energiekosten für vulnerable Haushalte.