BERLIN/TÜBINGEN (dpa-AFX) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die Prognose einer Forschergruppe über einen bevorstehenden Anstieg der Schwarzarbeit als unseriös bezeichnet. 'Die Aussage, dass Mindestlöhne und die Rente mit 63 die Schwarzarbeit erhöhen, ist reine Spekulation und durch keinerlei Fakten unterlegt', sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach am Dienstag in Berlin. 'Offensichtlich ist kein Argument zu billig, um gegen den Mindestlohn Stimmung zu machen.'
Die Wissenschaftler von der Universität Linz und des Tübinger Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) hatten argumentiert, dass reguläre Arbeit durch den Mindestlohn und die Rente mit 63 teurer und damit im Vergleich zu Schwarzarbeit unattraktiver werde. Buntenbach entgegnete, dass schon ein Blick nach Österreich und in die Schweiz dieses Argument widerlege. Dort werde trotz niedrigerer Arbeitskosten mehr schwarzgearbeitet als in Deutschland.