Es ist die zweite Reichtumsquelle des Landes: Angola ist der sechstgrößte, weltweite Produzent von Diamanten, der dritte auf dem afrikanischen Kontinent. In diesem Bericht zeigt Ihnen unser euronews-Team wie sich dieser historische Sektor trotz der Coronakrise entwickelt. Es gibt einen wirtschaftlichen Aufschwung, der auch der sozialen und gesellschaftlichen Dynamik des Landes zugutekommt.
Investieren ins DiamantengeschäftIn Angolas Bergbauprovinz Lunda Sul wird viel in das Diamantengeschäft investiert. In der Stadt Saurimo entsteht ein neues Entwicklungszentrum, das mit grüner Energie betrieben wird. Es soll alle Akteure der Diamantenindustrie zusammenbringen, sowohl öffentliche als auch private Träger. Damit will man das Wachstum stimulieren sowie das volle Potenzial des Sektors ausschöpfen. Zu dem Zentrum gehören Diamantpolierfabriken, Büros und ein spezielles Schulungszentrum.
"Das Zentrum ist Teil unserer Bemühungen, die Wertschöpfungskette im Diamantenbereich zu erweitern. Bis jetzt waren wir im Wesentlichen ein Land, das Rohdiamanten produziert und exportiert", sagt José Ganga Junior, Endiama-Präsident. "Mit dem Zentrum erhöhen wir die Wertschöpfung, weil wir das Polieren in Angola durchführen. Unser Ziel ist, in naher Zukunft etwa 20 Prozent unserer Produktion in Angola zu verarbeiten."
Henriques Cardoso, Bauingenieur & Projektleiter vom Saurimo Diamanten-Entwicklungszentrum ergänzt: "Das Trainingszentrum wird 11 Kurse aus dem Bereich Bergbau anbieten. Es wird auch Labore zur Unterstützung der Kurse und Einrichtungen geben. Außerdem werden Studenten vor Ort Vollzeit im Zentrum ausgebildet."
Angola will seine Wirtschaft breiter aufstellenMan will die Diamantenarbeiter von morgen ausbilden und Angola bei der breiteren Aufstellung seiner Wirtschaft unterstützen:
"Wie der Begriff schon sagt, ist es ein Ausbildungs-Zentrum, vor allem für die Region, aber auch für das ganze Land - besonders für den Osten. Die Bevölkerung profitiert von den Möglichkeiten. Junge Menschen werden von der technischen und beruflichen Ausbildung profitieren, ebenso wie der Arbeitsmarkt, so Cardoso.
Wilson Cambunji profitiert bereits davon. Er arbeitet für die Solarenergie-Firma, die auf der Zentrums-Baustelle arbeitet: "Dieser Job bedeutet mir sehr viel, denn es ist der erste Job in meinem Leben, bei dem ich mit Kollegen arbeite. Ich lerne eine Menge. Viele Dinge, die ich nicht kannte", meint der Hauptassistent, Civil Construction, MoTrice.
Angolas Diamantenindustrie hat einen jährlichen Produktionsumsatz von fast 1,2 Milliarden Euro, so der African Diamond Council, die offizielle Dachorganisation.
Die Somiluana-Diamantenmine ist seit mehr als einem Jahrzehnt in Betrieb. Den Minenarbeitern gibt die wachsende Bedeutung des Sektors Auftrieb:
"Wir erleben in diesen Zeiten, dass Frauen in der Bergbauindustrie immer wichtiger werden", meint Vorarbeiterin Dionísia Pinto. "Ich mag den Job, ich bringe mich ein, bis ich die Arbeit erledigt habe."
Im Diamantensektor liegt der Fokus auf sozialer Verantwortung und Transparenz. Beides Voraussetzungen, um ausländische Investitionen anzuziehen. José Ganga Junior:
"Angola ist heute aufgrund seiner Reserven eines der Länder mit dem größten Potenzial für den Diamantenabbau. Es ist ein jungfräuliches Land und wir sind offen für jeden, der Interesse hat, in Angola zu investieren."