Investing.com - Die NBA wird das jüngste Opfer des USA-China-Streits, was die Atmosphäre vor den Handelsgesprächen am Donnerstag weiter verschlechtert. In der Zwischenzeit stehen die Brexit-Gespräche kurz vor dem Zusammenbruch und Boeings 737 MAX könnte sogar noch länger am Boden bleiben als befürchtet. Das müssen Sie am Dienstag, dem 8. Oktober, über die Finanzmärkte wissen.
1. Peking geht gegen NBA vor - USA nehmen chinesische Tech-Giganten in die Mangel
China sagte, sein Staatssender werde die Ausstrahlung von NBA-Spielen einstellen, als Reaktion auf die Verteidigung eines Tweets von Dave Morey, dem Manager der Houston Rockets, durch Ligachef Adam Silver, der seine Unterstützung für die Demokratieforderungen der Demonstranten in Hongkong geäußert hatte.
"Ich bin Amerikaner und es gibt diese Werte, die tief in der DNA der NBA verwurzelt sind und zu denen Meinungsfreiheit der Mitarbeiter gehört", sagte Silver auf einer Pressekonferenz in Japan.
Chinas Schritt kommt nur wenige Stunden, nachdem die USA 28 chinesische Unternehmen, darunter auch den Überwachungskamerahersteller Hikvision, wegen ihrer Rolle bei der angeblichen Unterdrückung ethnischer Uiguren in der westlichen Provinz Xinjiang auf die schwarze Liste gesetzt haben.
Die wirtschaftlichen Maßnahmen erschweren die Handelsgespräche zwischen den USA und China, die am Donnerstag wieder aufgenommen werden sollen. US-Präsident Donald Trump sagte am Montag, er habe wenig Interesse an einem Teil- oder Interimsabkommen.
2. Aktien gefallen - Yum! und Domino's mit Quartalszahlen
Die US-Aktienmärkte dürften den Handel mit Verlusten beginnen, nach den Meldungen über die wechselseitigen Vergeltungsmaßnahmen, die einen Waffenstillstand im Handelskrieg weniger wahrscheinlich gemacht haben.
Um 13:15 MEZ stand der Dow Futures um 168 Punkte oder 0,6% tiefer, wie auch der S&P 500 Futures und der Nasdaq 100 Futures. Die Rendite der amerikanischen 10-Jahresanleihe sank um 3 Basispunkte auf 1,53%.
Yum! Brands (NYSE:YUM) und Domino’s Pizza werden heute vor Handelsbeginn an der Wall Street zu den drei Monaten zum September berichten. Auch gibt es heute noch Zahlen von Levi Strauss (NYSE:LEVI), das seit dem Börsengang in diesem Jahr mit Problemen gekämpft hat.
3. Powell hält Rede - Konjunkturdaten trüben sich weiter ein
Der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, wird sich voraussichtlich um 19:50 MEZ zu Wort melden und damit womöglich Veränderungen in der Denkweise der Fed im Vorfeld der nächsten Sitzung der Zentralbank am 31. Oktober beleuchten. Charles Evans, Präsident der Chicago Fed, wird voraussichtlich eine Viertelstunde zuvor seinen Auftritt beginnen.
Zuvor werden die Erzeugerpreisinflationsdaten für September um 14:30 Uhr und um 14:55 MEZ eine Umfrage der Fed, die als Redbook bekannt ist, erscheinen. Der soeben veröffentlichte NFIB Small Business Optimism Index fiel von 103,1 im September auf 101,8.
In der Nacht gab es Daten aus dem Rest der Welt, die wenig an dem Eindruck gerüttelt haben, dass die Weltkonjunktur unter dem Druck des USA-China-Streits und eines bevorstehenden harten Austritts weiter an Dynamik verliert (siehe unten): Die Industrieproduktion in Deutschland stieg im August um bescheidene 0,3% - eine Verbesserung, die sich angesichts des anhaltenden Rückgangs der Fabrikbestellungen als kurzzeitig erweisen dürfte. Auch die Ausgaben der privaten Haushalte in Japan stiegen weniger als erwartet.
4. Pfund fällt - Brexit-Gespräche vor Zusammenbruch
Das britische Pfund fiel auf den niedrigsten Stand seit über einem Monat gegenüber dem Dollar und dem Euro, nachdem Bundeskanzlerin Angela Merkel dem britischen Premierminister Boris Johnson mitgeteilt hatte, dass seine Pläne zur Vermeidung von Zollkontrollen an der irisch-britischen Grenze nicht umsetzbar seien.
Britische Regierungsquellen räumten ein, dass die deutsche Position, die Irland und das Verhandlungsteam der EU teilen, es so gut wie unmöglich macht, dass beide Seiten eine Übergangsvereinbarung abschließen, um die Auswirkungen des Brexit bis zum Gipfel der nächsten Woche abzufedern.
Ein Bericht in der Zeitung The Spectator vom Dienstag zitierte einen Regierungsberater mit der Hoffnung, dass die Regierung ein Gesetz umgehen kann, das Johnson dazu verpflichtet, in einem solchen Fall eine Verlängerung der Frist über den 31. Oktober hinaus anzustreben.
5. Boeing (NYSE:BA) 737 MAX könnte noch länger am Boden bleiben
Das Wall Street Journal berichtete, dass die Wiederinbetriebnahme der Boeing (NYSE:BA) 737 MAX durch die Weigerung der Europäischen Agentur für Flugsicherheit, die FAA-Zusicherungen für die Sicherheit der Flugzeuge zu akzeptieren, eine Inbetriebnahme noch weiter verzögern könnten.
Boeing (NYSE:BA) geht anscheinend davon aus, dass die FAA die 737 MAX vor Jahresende zum Flugbetrieb freigeben wird. Keine der Aufsichtsbehörden bestätigte öffentlich den Bericht im WSJ.