BERLIN (dpa-AFX) - Die deutsche Wirtschaft steht aus Expertensicht vor einem "Sommerhoch", Einkaufen bleibt aber weiter deutlich teurer als im Vorjahr. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) rechnet in diesem Jahr mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 3,0 Prozent in diesem und 2,9 Prozent im kommenden Jahr. Die Corona-Pandemie habe die deutsche Wirtschaft zwar nach wie vor im Griff, "nichtsdestotrotz wird sich die wirtschaftliche Lage Richtung Frühsommer wohl deutlich verbessern", heißt es im am Mittwoch veröffentlichten Wochenbericht der Ökonomen.
Die Inflationsrate könne in diesem Jahr aufgrund der stark steigenden Energiepreise und Knappheiten bei vielen Gütern mit durchschnittlich 3,8 Prozent sogar noch höher ausfallen als im vergangenen Jahr. Aber 2023 könne diese wieder deutlich unter der Zwei-Prozent-Marke liegen.
Die Auslandsnachfrage nach deutschen Produkten dürfte bei abebbender Pandemie steigen, heißt es in dem Bericht. Jedoch stelle der Russland-Ukraine-Konflikt sowie Chinas Immobiliensektor Gefahren dar.
Der Arbeitsmarkt dürfe allerdings durch die aktuellen wirtschaftlichen Einschränkungen kaum beeinträchtigt werden. So steige die Zahl der Erwerbstätigen in diesem Jahr um voraussichtlich 370 000 Menschen und im kommenden Jahr um weitere 280 000 - das Vorpandemie-Niveau des Jahres 2019 wäre nach Ansicht der Ökonomen dann Ende 2022 erreicht.