STUTTGART (dpa-AFX) - Nach einem Umsatzrekord im vergangenen Geschäftsjahr will der Ventilatoren-Spezialist ebm-papst mit umweltfreundlichen Lüftungsanlagen weiter zulegen. Das größte Wachstumspotenzial sehe das Unternehmen bei sogenannten GreenTech-Ventilatoren, die etwa in der Heiz- und Klimatechnik sowie im Maschinenbau und im Automobilbereich eingesetzt werden können, sagte Geschäftsführer Rainer Hundsdörfer am Dienstag in Stuttgart. Profitieren will ebm-papst zudem von der schlechten Luft in China.
Das Unternehmen aus Mulfingen (Hohenlohekreis) war im Geschäftsjahr 2013/2014 (Stichtag 1. April) um mehr als 11 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro gewachsen - ein neuer Bestwert. Im laufenden Geschäftsjahr will ebm-papst immerhin noch ein Umsatzplus von bis zu 7 Prozent erwirtschaften. Zum Gewinn macht das Unternehmen keine Angaben.
Einen Schub erhofft sich der Ventilatoren-Spezialist auch künftig aus Asien. "Ein wesentlicher Treiber des guten Wachstums ist die schlechte Luft in China", erklärte Hundsdörfer. Die Nachfrage nach Lüftungsanlagen sei in dem Riesenreich daher besonders hoch. Der Anteil Asiens am Umsatz soll sich ihm zufolge in den kommenden fünf Jahren auf fast 30 Prozent verdoppeln.
Für den chinesischen Markt baut ebm-papst speziell zugeschnittene Ventilatoren, die etwa von der Größe an die Gebäude vor Ort angepasst sind. Hinzu kommen Luftreiniger, die so in anderen Regionen gar nicht nötig wären.
Gegenwind gibt es in Asien allerdings auch: "Zumindest für die nächsten zehn Jahre kommt der größte Wettbewerbsdruck für uns aus China", sagte Hundsdörfer. Dort sei die Zahl der Konkurrenten besonders hoch - vor allem im IT-Bereich machen chinesische Hersteller ebm-papst mit Billig-Produkten zu schaffen.
Hundsdörfer erwartet zudem in Amerika besonders viel Potenzial für den Verkauf seiner energiesparenden Produkte. Insgesamt finde derzeit ein Umdenken hin zu effizienteren Anlagen statt - was nicht zuletzt für den jüngsten Wachstumsschub gesorgt habe.
Um weitere Neuheiten anbieten zu können, will ebm-papst künftig stärker in Forschung und Entwicklung investieren: Zuletzt steckte das Unternehmen fast 86 Millionen Euro in den Bereich - ein Plus von mehr als 13 Prozent.tk