FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Nach jahrelangem Streit, Warnstreiks und zuletzt vier Verhandlungsrunden haben die Beschäftigten der Commerzbank (ETR:CBKG) -Tochter ComTS erstmals einen Haustarifvertrag. Dieser soll zunächst bis Ende 2025 gelten, wie die Commerzbank am Freitag mitteilte. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi ist vereinbart, dass anschließend für die ComTS-Beschäftigten die für das private Bankgewerbe ausgehandelten Tariferhöhungen greifen.
Der nun vereinbarte Tarifvertrag für die etwa 1700 Beschäftigten sieht Verdi zufolge vor, dass die Gehälter zum 1. Juli 2023 je nach Gehaltsgruppe um 10 bis 14 Prozent steigen. Als Mindestlohn gelten künftig 14 Euro pro Stunde. Im April 2024 gibt es eine Einmalzahlung von 600 Euro brutto pro Kopf. Zusätzlich wird die gesetzliche Möglichkeit ausgeschöpft, bis Ende 2024 bis zu 3000 Euro pro Arbeitnehmer steuerfrei als Inflationsausgleichsprämie zu zahlen. Urlaubs- und Weihnachtsgeld sollen sukzessive bis zum Jahr 2025 auf 1000 Euro brutto erhöht werden.
"Wir haben in konstruktiven Gesprächen mit Verdi eine Lösung gefunden, die zum einen betriebswirtschaftlich tragfähig und zukunftsfähig ist. Zum anderen schaffen wir attraktive Bedingungen und Perspektiven für die Beschäftigten der ComTS", fasste Commerzbank-Bereichsvorstand und -Verhandlungsführer Andreas Schimmele das Ergebnis zusammen. Verdi-Verhandlungsführer Stefan Wittmann bilanzierte, es sei gelungen durchzusetzen, "dass die Arbeitsbedingungen der Commerzbank in Zukunft in weiten Teilen auch in der ComTS gelten werden".
Die ComTS mit Standorten in Erfurt, Duisburg, Halle, Hamm und Magdeburg unterstützt die Commerzbank unter anderem bei der Abwicklung des Zahlungsverkehrs. Der Streit schwelte seit dem Jahr 2020.