😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Elektroverband: Klug Energie sparen - Pullover anziehen reicht nicht

Veröffentlicht am 29.05.2022, 14:25
© Reuters.

HANNOVER/FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine höhere Energieeffizienz und mehr Energiesparen sind nach Auffassung der deutschen Elektro- und Digitalindustrie mindestens ebenso wichtig wie der Ausbau des Ökostromnetzes. Die Seite der klügeren Nutzung vorhandener Energie gerate gegenüber der Seite der klimaschonenderen Erzeugung oft etwas in den Hintergrund, sagte der Präsident des Branchenverbands ZVEI, Gunther Kegel, vor dem Beginn der Industrieschau Hannover Messe.

Dabei gelte es zu bedenken: "Der Anteil des Stroms, den wir bis 2045 so einsparen wollen, ist höher als der Anteil, den wir erneuerbar zubauen können. Diese Einsparungen dürfen aber nicht einhergehen mit einem Minus bei der Produktionsleistung." Die Gesellschaft müsse die Energiewende so steuern, dass sich die Transformation bezahlen lasse.

Bei der Hannover Messe, die am Sonntagabend eröffnet wird, geht es vor allem um Technologien für eine "intelligente", energieeffiziente Produktion und damit auch direkte oder indirekte CO2-Reduktion. Kegel betonte, dass sich durch besseres Haushalten mit verfügbarer Energie viel erzielen lasse. Aber: "Es ist nicht damit getan zu sagen: Leute, zieht euch einen Pullover an! Heizenergie ist in vielen gewerblichen Immobilien nicht der entscheidende Teil. Entscheidend sind die Produktionsprozesse als solche, für die wir fossile Stoffe bisher sowohl als Energielieferant als auch als Bestandteile der Produktion brauchen, zum Beispiel in der Chemie oder Stahlindustrie."

Die geplante Elektrifizierung vieler Fertigungsschritte anstatt der Nutzung von Kohle oder Gas und die Verwendung von Wasserstoff könnten "zu einer viel höheren Effizienz" mit deutlich besserem Wirkungsgrad führen. "Sie bekommen so beispielsweise in der Solarkraft den Strom direkt - und haben keine größeren Wandlungsverluste wie etwa in einem fossilen Kraftwerk. Auch für das Gros des Pkw-Markts ist eigentlich schon entschieden: Antriebe müssen in Zukunft in erster Linie batterieelektrisch sein. CO2-Reduktion und höhere Energieeffizienz sind also zwei Themen, die unmittelbar zusammenhängen."

Bei den Konzepten für eine "Industrie 4.0" sei das Bild in Deutschland noch gemischt, sagte Kegel. "Es gibt viele Unternehmen, die sich komplett digitalisieren wollen, inklusive Fabrikhallen und Anlagen. In manchen Betrieben sind die Schnittstellen aber noch überwiegend analog. Es geht also darum, die Technik Stück für Stück einzugliedern in digitale Netzwerke." Auf diesem Weg könne der Einsatz von Energie, Rohstoffen und Vorprodukten optimiert werden.

Dass die Bundesrepublik bei der Digitalisierung ihrer Industrie hinterherhinke, sieht Kegel nicht. "Es wird sicher einige Betriebe geben, die sich mit ihren bestehenden Fabrikhallen und Maschinenparks nicht voll werden digitalisieren können", meinte er auch im Hinblick auf die nötige Weiterqualifikation und den Wandel der Arbeitswelt.

"Alte Anlagen komplett umzubauen, rechnet sich häufig nicht. Aber wir haben gleichzeitig viele Kunden, die bei Neubauten ein dramatisch schnelles Digitalisierungsprogramm fahren." Andererseits gebe es mehr Cyberangriffe auf die Produktion. "Da müssen neue Sicherheitskonzepte her, bevor wir weiter und stärker digitalisieren.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.