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EnBW-Chef: SuedLink darf sich nicht verzögern

Veröffentlicht am 24.07.2023, 05:21
Aktualisiert 24.07.2023, 05:30
© Reuters.

KARLSRUHE/LEINGARTEN (dpa-AFX) - Beim Bau der Stromtrasse SuedLink darf aus Sicht von EnBW (ETR:EBKG) -Chef Andreas Schell keine Zeit mehr verloren werden. "Die Übertragungstrasse SuedLink ist eines der Schlüsselprojekte der Energiewende in Deutschland", sagte der Vorstandsvorsitzende des Karlsruher Konzerns der Deutschen Presse-Agentur. Die Verbindung, die Windstrom aus dem Norden in den Süden der Republik bringen soll, sei wichtig über Baden-Württemberg und Bayern hinaus, für Industrie und Privatleute. Es gehe um vier Gigawatt Leistung - der Gegenwert von zwei bis drei Atomkraftwerken.

Am Donnerstag (27. Juli) wird Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zum Baubeginn eines sogenannten Konverters in Leingarten bei Heilbronn erwartet. Konverter wandeln Gleich- in Wechselstrom um und umgekehrt. Aus haushaltsüblichen Steckdosen kommt Wechselstrom, bei dem die Spannung mit Transformatoren recht einfach geändert werden kann. Für den langen Weg vom Norden in den Süden Deutschlands wird aber Gleichstrom genutzt, da dabei weniger Energie verloren geht.

Die Bundesregierung listet SuedLink im Koalitionsvertrag als eines der "besonders prioritären Vorhaben" auf. "Wir haben das Dilemma im Land, dass wir Großprojekte verzögern", sagte Schell. "Das darf im Fall SuedLink nicht passieren." Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien und flexibler Kraftwerke gehöre jener der Übertragungsnetze zu den wichtigsten Punkten bei der Energiewende. "Der erfolgreiche Ausbau ist eine Grundvoraussetzung, um bereits 2028 aus der Kohle aussteigen zu können." Dieses Ziel hatte EnBW im März angekündigt.

Eigentlich sollte SuedLink schon im vergangenen Jahr fertiggestellt sein. Nun wird 2028 angepeilt. Schell hält das noch für realistisch. Das Investitionsvolumen beträgt rund zehn Milliarden Euro.

"SuedLink ist eines der technisch hochkomplexesten Übertragungsnetze, die wir bauen", sagte der Manager und verdeutlichte die Dimensionen: Die Kabel hätten den Durchmesser eines Handballs, ein Meter wiege 42 Kilogramm. Manche Straßen seien für eine solche Last nicht ausgelegt und müssten punktuell ausgebaut werden. Es brauche mindestens 8000 Transportgenehmigungen. Die Trasse verlaufe durch 20 000 Grundstücke, bei manchen seien die Eigentümer nicht bekannt. Im Projekt-Team der EnBW-Tochter TransnetBW und Tennet seien einige Mitarbeitende allein damit befasst, Verträge mit Eigentümern abzuschließen.

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Rund 700 Kilometer lang soll die Stromautobahn von Brunsbüttel in Schleswig-Holstein nach Leingarten-Großgartach am Ende sein. Bisher ist ein Abschnitt von 17,6 Kilometern Länge von Leingarten nach Bad Friedrichshall genehmigt. Die restlichen Verfahren müssten noch ihren Gang durch die Landesbehörden nehmen, sagte der Konzernchef. Der letzte Antrag solle nächstes Jahr eingereicht werden.

Schell appellierte, Anträge schnell zu bearbeiten und Möglichkeiten zu suchen, um Zeit zu sparen. "Muss man zum Beispiel alle 8000 Genehmigungen für Straßentransporte einzeln prüfen oder kann es auch punktuell Gruppenfreigaben für Hin- und Rückfahrt geben?"

Der Engpass seien die Genehmigungen, sagte Schell. Lieferengpässe beim Material sieht er weniger: Die Produktion der Kabel sei schon gestartet. Es gebe mehrere Zwischenlager über Deutschland verteilt.

Zu den großen Teilprojekten zählen die Verlegung der Kabel durch ein Bergwerk bei Heilbronn und die Untertunnelung der Elbe. Überhaupt hatte sich die Politik dazu entschieden, die Kabel weitgehend unter der Erde zu verlegen. "Man wollte dadurch das Richtige machen, weil es dann weniger Widerstand gibt", sagte Schell. "Aber es treibt die Kosten nach oben." Das Verfahren sei zwei- bis dreimal teurer als Freilandkabel. "Wir werden darüber reden müssen, denn nach SuedLink werden weitere Projekte kommen", sagte Schell.

Das gelte auch für den Protest gegen solche Stromtrassen an sich: "Mein großer Wunsch ist, dass wir das gesellschaftlich besprechen", sagte der EnBW-Chef. "Wir brauchen die Energiewende in Deutschland." Er könne Unsicherheiten und Ablehnung verstehen, erklärte Schell. "Aber irgendwann müssen wir zum Punkt kommen.

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