BERLIN (dpa-AFX) - Der Absatz von Elektroautos schwächelt weiter. Im vergangenen Monat kamen knapp 29 700 Pkw mit reinem Batterieantrieb (BEV) neu auf die Straße, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Montag mitteilte. Das waren bei einem Minus von 0,2 Prozent in etwa so viele wie im April des Vorjahres. Damit hat sich der Rückgag bei den Neuzulassungen von E-Antrieben etwas abgeschwächt. Auch aufgrund kurzfristig eingestellter Förderprogramme im vergangenen Jahr war die Nachfrage nach den alternativen Antrieben zuletzt eingebrochen. Im März etwa waren knapp 30 Prozent weniger BEV neu zugelassen worden als ein Jahr zuvor.
Der Verkehrsexperte Constantin Gall vom Beratungsunternehmen EY rechnet nicht damit, dass sich die Nachfrage im laufenden Jahr noch erholen wird. "Wir sehen eine zunehmende Verunsicherung am Markt, was den Hochlauf der Elektromobilität betrifft", sagte er. "Kunden zweifeln an den Perspektiven von Elektroautos, wenn auch die Politik nicht mehr bereit ist, diese Technologie zu fördern." Ähnlich äußerte sich der Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VBIK), Reinhard Zirpel: "Das BEV-Segment erleidet derzeit eine Vertrauenskrise, die vor allem durch den kurzfristig entschiedenen Wegfall des Elektrobonus verursacht wurde."
Insgesamt kamen im April laut KBA rund 243 102 Pkw neu auf die Straße. Das waren knapp 20 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. EY-Experte Gall führt das aber vor allem auf drei Arbeitstage weniger im April 2023 zurück. Diesen Effekt mitberücksichtigt, liege das Wachstum bei den Neuzulassungen bei lediglich drei Prozent.
Die zusätzlichen Arbeitstage im April dieses Jahres haben laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) auch bei der Produktion zu einem Anstieg geführt. In Deutschland wurden demnach im vergangenen Monat knapp 400 000 Einheiten produziert, rund ein Viertel mehr als im Vorjahresmonat.