BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EU unterstützt die Republik Moldau mit weiteren 52 Millionen Euro für Reformen und Wiederaufbau. "Die letzten Jahre waren mit der Covid-19-Pandemie, der Gaskrise und jetzt den Folgen von Russlands Krieg gegen die Ukraine äußerst schwierig", sagte der für Nachbarschaft und Erweiterung zuständige EU-Kommissar Olivér Várhelyi am Donnerstag. Zudem betonte er, die Reaktion der moldauischen Bevölkerung auf die Flüchtlingsbewegung der Ukrainerinnen und Ukrainer sei beispielhaft gewesen. UN-Angaben zufolge sind in das kleine Land mit gut 2,5 Millionen Einwohnern bereits 450 000 Menschen aus der Ukraine geflohen.
Die EU unterstützt Moldau nach Angaben der Kommission bereits mit Krisenhilfen in Höhe von knapp 250 Millionen Euro. Mit dem Geld sollen unter anderem menschenwürdige und effiziente Verfahren bei der Versorgung von Geflüchteten finanziert werden. Am Mittwoch hatte EU-Ratspräsident Charles Michel bei einem Besuch in der Republik zudem angekündigt, dass die EU ihre Militärhilfe für das Land ausbauen wolle, ohne jedoch konkrete Details zu nennen.
In Moldaus seit Jahrzehnten abtrünnigen Konfliktregion Transnistrien, die an die Ukraine angrenzt, kam es zuletzt immer wieder zu Gewalt. Die transnistrischen Separatisten und Moskau machen dafür die Ukraine verantwortlich - Kiew dementiert dies. In der Region sind etwa 1500 russische Soldaten stationiert, die alte Waffen- und Munitionsdepots sichern sollen, aber zugleich als Stütze des Separatistenregimes gelten. Die mehrheitlich russische und ukrainische Bevölkerung in Transnistrien hatte sich 1990 abgespalten, als die Nationalbewegung der Moldau eine Vereinigung mit Rumänien anstrebte.