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Experte: Nachhaltigkeit in Wirtschaft verankern ist 'Mammutaufgabe'

Veröffentlicht am 05.06.2022, 14:34
Aktualisiert 05.06.2022, 14:45
© Reuters

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Wirtschaft auf Nachhaltigkeitsziele auszurichten wird einem Experten zufolge Jahre dauern und viele Kraftanstrengungen in Unternehmen erfordern. "Nachhaltigkeit darf kein Add-on mehr sein, sondern muss über alle Funktionen in die Unternehmenssteuerung integriert werden", sagte der Betriebswirtschaftsprofessor René Schmidpeter der Nachrichtenagentur dpa-AFX. "Das ist ein Problem, weil wir in den letzten dreißig Jahren vor allem das mittlere Management auf Effizienz und die kurzfristige Umsatz- und Profitorientierung getrimmt haben." Im Umbau hin zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Gesellschaft stehe mehr die Effektivität von Unternehmen für deren Umwelt im Zentrum.

"Ökonomie und Ökologie gegeneinander auszubalancieren geht nicht, denn im jetzigen System müsste sich der Vorstand immer für den Profit entscheiden, weil er daran gemessen wird", sagte der Fachmann, der an der privaten IU Internationale Hochschule Nachhaltigkeitsmanagement für Betriebswirte lehrt. Das Rechnungswesen müsse verändert werden mit neuen Instrumenten, "und auch die Führungskräfteentwicklung muss auf diesen neuen Mindset - sozusagen einen neuen Geist - ausgerichtet werden", sagte er.

"Das ist insgesamt eine Mammutaufgabe: Dazu müssen wir in den nächsten drei bis fünf Jahren 50 Prozent unserer weltweiten Managerinnen und Manager "reskillen" - also weiter- und umbilden", schätzt der Experte. "Das bisherige Nachhaltigkeitsverständnis in Firmen ist oft so: Ein bisschen Risikomanagement, ein bisschen PR, ein bisschen Grün." Das reiche nicht mehr. "Denn nicht nachhaltige Geschäftsmodelle wird es absehbar in einigen Jahren vielfach nicht mehr geben." Studien etwa der renommierten Harvard-Universität zeigten, dass nachhaltige Unternehmen langfristig mehr Gewinne machten als weniger nachhaltige.

Investoren würden schon heute mehr und mehr die Frage stellen, ob Unternehmen in zehn Jahren noch zukunftsfähig seien - und auch ihr Geld dahingehend investieren. "Ziel ist, dass bei Entscheidungen im Management nicht mehr diese Konflikte auftreten, dass man sich zwischen Umsatz und Nachhaltigkeit entscheiden muss und dann irgendwann Skandale geschehen." Dahinter stecke von Unternehmen auch oft keine bösartige Absicht. "Da fehlt das integrative Verständnis und das Wissen." So etwas befördere Dinge, die in der Öffentlichkeit dann oft zurecht als "Greenwashing" bezeichnet würden - also Etikettenschwindel mit Nachhaltigkeitszielen.

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