von Robert Zach
Investing.com - Laut der Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, verschärft sich der Inflationsdruck in der gesamten Staatengemeinschaft durch den rasanten Wertverlust des Euro. Im August war die Inflationsrate in der Eurozone um 9,1 % gestiegen. So schnell waren die Preise in Europa noch nie seit Einführung der Gemeinschaftswährung im Jahr 1999 gestiegen.
Der Euro hat in diesem Jahr bereits knapp 15,5 % zum US-Dollar abgewertet. Das macht die Einfuhr von Gütern wie Gas und Rohöl, Metallen und sogar landwirtschaftlichen Erzeugnissen, die überwiegend in US-Dollar abgerechnet werden, immer teurer.
Vor dem Europäischen Ausschuss für Wirtschaft und Währung erklärte Lagarde, dass die hohe Teuerung in der Region "die Ausgaben und die Produktion in der gesamten Wirtschaft gedämpft" habe. Die Störungen in der Gasversorgung hätten den Preisdruck noch verschlimmert.
Die Geldpolitik der Notenbank, so die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), sei darauf ausgerichtet, die Leitzinsen in den kommenden Sitzungen auf der Grundlage der hereinkommenden Daten sowie der wirtschaftlichen Aussichten des Euroraums weiter anzuheben, um der galoppierenden Inflation zu begegnen. "Der beste Beitrag, den die Geldpolitik für die Euro-Wirtschaft leisten kann, ist die Gewährleistung von Preisstabilität auf mittlere Sicht", erklärte Lagarde.
Nach Auffassung des EZB-Rats kann Preisstabilität am besten gewährleistet werden, wenn er mittelfristig eine Inflationsrate von 2 % anstrebt.
Die EZB hat in diesem Jahr bereits zweimal an der Zinsschraube gedreht, einmal im Juli mit einer Erhöhung um 50 Basispunkte und im September mit einer Erhöhung um 75 Basispunkte. Derzeit liegt der Leitzins der EZB bei 1,25 %.