Investing.com - Das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) und Gouverneur der slowakischen Nationalbank (NBS), Peter Kazimir, geht davon aus, dass die jüngste Zinserhöhung im September die letzte gewesen sein wird. Eine weitere Zinserhöhung bei den nächsten geldpolitischen Sitzungen sei "kein Szenario", das er sich vorstellen könne.
Die Daten zur Kerninflation in der Eurozone für September stimmten mit den Prognosen der EZB überein, sagte der Notenbanker bei der vierteljährlichen Pressekonferenz zu den wirtschaftlichen Aussichten der Slowakei. Die Inflation sei rückläufig, auch wenn er einräumte, dass die Preise langsamer sinken als erwartet.
"Wir müssen die Prognosen für Dezember und März abwarten. Nur die tatsächlichen Daten können uns sagen, ob wir den Zinsgipfel erreicht haben", fügte er hinzu.
Der Verbraucherpreisindex für die 20 Länder der Eurozone ist im September gegenüber August von 5,2 % auf 4,3 % gesunken. Ein weiterer wichtiger Indikator für die Inflation, die so genannte Kerninflation, die die volatilen Kraftstoff- und Nahrungsmittelpreise ausklammert, sank im September von 5,3 % auf 4,5 %.
Im September erhöhte die EZB den Leitzins auf 4,5 %. Der für die Finanzmärkte entscheidende Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder erhalten, stieg von 3,75 % auf 4,00 %. Das ist der höchste Stand seit Beginn der Währungsunion 1999.