DOVER (dpa-AFX) - Nach der Massenentlassung seiner Crews setzt der britische Fähranbieter P&O Ferries weiter alle Verbindungen aus, darunter die Strecken von Calais nach Dover und von Rotterdam nach Hull. Die Dienste würden "in den nächsten Tagen" nicht durchgeführt, twitterte der Marktführer am Montag. Reisende sollten selbst Alternativen suchen.
P&O hatte am Freitag alle 800 Besatzungsmitglieder seiner Schiffe gefeuert. Als Begründung verwies das Unternehmen auf die schwierige finanzielle Lage und den Schutz der übrigen 2200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seitdem liegen die Fähren in den Häfen. An die Stelle der bisherigen Crews sollen Zeit- und Hilfsarbeiter rücken, die deutlich schlechter bezahlt werden. Sie müssen aber erst an den Schiffen ausgebildet werden.
Der nordirische Verbraucherrat teilte mit, Betroffene könnten auf einen anderen Anbieter umbuchen und zusätzliche Kosten bei P&O in Rechnung stellen. Das Unternehmen betreibt auch eine Verbindung vom nordirischen Larne ins schottische Cairnryan.
Als vierte Strecke ist üblicherweise Dublin-Liverpool im Angebot. Vor der Pandemie beförderte P&O mehr als zehn Millionen Passagiere im Jahr und rund 15 Prozent der Frachtgüter in und aus Großbritannien. Wegen der Folgen der Corona-Pandemie machte das Unternehmen zuletzt Verluste in Höhe von 100 Millionen Pfund im Jahr.