BERLIN (dpa-AFX) - Der Spritpreis in Deutschland sollte nach Ansicht der FDP durch einen staatlichen Zuschuss unter zwei Euro pro Liter gedrückt werden. Der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Christian Dürr (DE:DUEG), sagte am Montag den Sendern RTL/ntv: "Das Ziel muss sein, dass wir den Benzinpreis in Deutschland wieder unter zwei Euro bekommen." Das bräuchten jetzt die Pendler und auch die Speditionen, damit die Lieferketten am Ende nicht unterbrochen würden. "Wir sind in einer Krisensituation, und da muss der Staat schnell handeln", fügte Dürr hinzu.
Seit Beginn des Ukraine-Krieges vor gut zwei Wochen sind die Spritpreise sprunghaft auf deutlich über 2 Euro pro Liter gestiegen. Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung plant Vizekanzler und Finanzminister Christian Lindner (FDP) deshalb einen staatlichen Tank-Zuschuss. Der Gesamtbetrag soll demnach beim Bezahlen abgezogen werden. Über die Höhe eines solchen Zuschusses wird nun diskutiert.
CDU und CSU hatten sich für eine Senkung der Mineralöl- und Mehrwertsteuer auf die Spritpreise ausgesprochen. Das lehnte Dürr ab, weil die Verwirklichung zu lange dauern würde.
Dagegen kritisierte der CDU-Verkehrspolitiker Christoph Ploß den Vorschlag eines Zuschusses beim Tanken. Seiner Ansicht nach führt das nur zu einer Zettelwirtschaft. "Zu viel Bürokratisierung, entlastet nicht wirklich", sagte Ploß bei "Bild Live". Er warf der Bundesregierung zugleich vor, völlig unabgestimmt zu handeln. "Die eine Hand der Regierung weiß momentan nicht, was die andere tun. Es gibt keine Abstimmung. Es dauert, es dauert, es dauert. Das ist fatal. Autofahrer brauchen jetzt eine Lösung.