Investing.com - Die US-Notenbank Fed wird die hereinkommenden Inflationszahlen bewerten und die Leitzinsen entsprechend anheben, sagte Fed-Mitglied Mary Daly gestern in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin 'Wall Street Journal'. Sowohl eine 25- als auch eine 50-Basispunkte-Zinserhöhung lägen für die Fed-Sitzung am 1. Februar auf dem Tisch, sagte sie.
Die Notenbankerin bestätigte zwar, dass die Gesamtinflation auf der Grundlage der jüngsten Daten rückläufig sei, betonte jedoch, dass die Fed "nicht anhand eines einzigen Datensatzes einen Sieg verkünden sollte". Im Gegenteil, sie warnte davor, dass eine Abkehr von Zinserhöhungen negative Auswirkungen auf die Wirtschaft haben könnte.
Laut Daly wird sich die US-Wirtschaft weiter verlangsamen. Dies sei aber ein notwendiges Übel, um die Inflation zu senken, sagte sie.
Am Donnerstag werden in den USA die neuesten Inflationszahlen veröffentlicht. Ökonomen erwarten, dass der Verbraucherpreisindex - sowohl die Gesamt- als auch die Kernrate - weiter sinken wird.
Vor dem wichtigen Datensatz spricht heute der US-amerikanische Notenbankchef Jerome Powell auf einem von der schwedischen Riksbank organisierten Symposium. Die Rede ist für 15:00 Uhr MEZ angesetzt. Von ihr erhoffen sich die Marktteilnehmer weitere Hinweise auf den künftigen Zinspfad der Fed.
Die Märkte gehen derzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von über 80 % davon aus, dass die Federal Reserve ihren Leitzins Anfang Februar nur um 25 Basispunkte anheben wird. Den Zinsgipfel sehen sie im Juni bei knapp unter 5 %, während die Fed selbst das Zinshoch laut Dezember-Projektionen bei über 5 % erwartet.
Der Leitzins liegt derzeit in einer Bandbreite von 4,25 % bis 4,50 %. Anfang 2022 lag er gerade mal bei 0,00 bis 0,25 %.
von Robert Zach