Investing.com - Für die Präsidentin des Notenbank-Ablegers in San Francisco, Mary Daly, ist und bleibt die steigende Inflation in den Vereinigten Staaten das zentrale Thema. Sie befürwortet daher eine Anhebung der Leitzinsen im nächsten Monat.
In einem Gespräch mit CBS sagte Daly, die Fed sollte bei ihren Überlegungen zu einer Zinserhöhung einen ausgewogenen Ansatz verfolgen. Der März sei ein "geeigneter Zeitpunkt" für eine solche Entscheidung. Ein zu aggressives Vorgehen könnte sich jedoch destabilisierend auf die US-Wirtschaft auswirken, so Daly.
Die Verbraucherpreise in den USA legten zu Jahresbeginn so stark zu wie seit 40 Jahren nicht mehr. Die Preise für Waren und Dienstleistungen waren im Januar um 7,5 Prozent höher als im entsprechenden Vorjahresmonat, teilte das Arbeitsministerium letzten Donnerstag in Washington mit. Dabei handelte es sich um den höchsten Wert seit Februar 1982.
Eine Zinserhöhung im März gilt am Markt als ausgemachte Sache. Uneinigkeit herrscht jedoch noch über die Höhe. Unmittelbar nach der Bekanntgabe der Verbraucherpreise in den USA stieg die Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung um 50 Basispunkte auf der März-Sitzung kurzzeitig auf über 90 Prozent, bevor sie sich bei etwa 50 Prozent einpendelte. Eine Anhebung um 25 Basispunkte gilt als gesetzt.
Erst letzte Woche forderte der Präsident der Fed-Filiale von St. Louis, James Bullard, eine Leitzinserhöhung um einen vollen Prozentpunkt bis Juli.
Fed-Chef Jerome Powell machte Ende Januar auf seiner Pressekonferenz im Anschluss an die geldpolitische Entscheidung klar, dass die US-Notenbank auf jeder der kommenden Sitzungen handeln könnte.
Die nächste Entscheidung der Federal Reserve steht in etwas mehr als vier Wochen am 16. März 2022 an. Zuletzt gab es auch Spekulationen um eine außerplanmäßige Zinserhöhung.