Investing.com - Die Gouverneurin von der Federal Reserve Bank of Cleveland, Loretta Mester, sagte am Donnerstag, die Aufgabe der Fed bestehe nun darin, den akkommodierenden geldpolitischen Kurs schrittweise zurückzufahren. Auf diese Weise solle die Inflation unter Kontrolle gebracht werden, während gleichzeitig noch genügend Spielraum für die Expansion der Wirtschaftstätigkeit sowie florierende Arbeitsmärkte bleibe.
Die Verbraucherpreise in den USA waren zu Jahresbeginn mit 7,5 Prozent so rasant gestiegen wie seit 40 Jahren nicht mehr. Dies erhöht den Druck auf die Federal Reserve, die Geldpolitik schneller und womöglich auch stärker zu straffen. Wegen der Russland-Ukraine-Krise reduzierte sich die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung um 50 Basispunkte auf der März-Sitzung der Fed zuletzt aber deutlich. Ein Zinsschritt um einen Viertelprozentpunkt wird vom Markt aber weiterhin gemeinhin erwartet.
Solange es nicht zu einem schweren Konjunkturabschwung komme, sei es angemessen, den Leitzins im März anzuheben und im Laufe des Jahres weiter zu erhöhen, sagte Mester, die allerdings auch zu bedenken gab, dass sich das Tempo der Rücknahme der akkommodierenden Maßnahmen letztlich an den Daten orientieren und nach vorn gerichtet sein müsse.
Obwohl die Fed in großem Umfang Staatsanleihen und hypothekengesicherte Wertpapiere gekauft habe, um die erheblichen finanziellen Belastungen während der Corona-Pandemie zu lindern, werde der Offenmarktausschuss die Käufe im März angesichts der Marktexpansion in den Vereinigten Staaten einstellen, um auf diese Weise den Umfang seiner Bilanz erheblich zu verringern, so Mester weiter.