von Robert Zach
Investing.com - Die US-Notenbank Fed ist sich über die Notwendigkeit einer restriktiven Geldpolitik zur Inflationsbekämpfung im Klaren, sagte die Fed-Vizechefin Lael Brainard am Montag, aber sowohl der Pfad als auch das Tempo der Zinserhöhungen werden "datenabhängig" bleiben.
In ihrem vorbereiteten Redetext und in ihren Antworten auf Fragen sagte Brainard, dass die bisherigen Zinsanhebungen der Fed die Wirtschaft zu verlangsamen begännen - vielleicht sogar stärker als erwartet - und dass die volle Wucht der strafferen Politik erst in den kommenden Monaten zu spüren sein werde.
Die "simultanen" Zinserhöhungen der ausländischen Zentralbanken, die alle mit lokalen Inflationsausbrüchen zu kämpfen haben, hätten zudem einen Einfluss, der "größer ist als die Summe seiner Teile" und der potenzielle Risiken darstelle, die die Fed-Vertreter im Auge behalten müssten, so Brainard.
"Es ist klar, dass die Geldpolitik für einige Zeit restriktiv bleiben muss, bis man sich sicher sein kann, dass die Inflation zurückgeht. [...] Der Offenmarktausschuss (Federal Open Market Committee) hat gesagt, dass die Leitzinsen weiter steigen werden", sagte Brainard. Aber "auch wir werden im Laufe der Zeit dazulernen. Der tatsächliche geldpolitische Kurs wird von den Daten abhängig sein."
Brainard zufolge seien die Zinsprojektionen der Notenbanker - im September sah der Median einen Anstieg des Leitzinses auf etwa 4,6 % im nächsten Jahr voraus - bis zu einem gewissen Punkt "sehr hilfreich", basierten aber auch nur auf den Erwartungen hinsichtlich der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung.
"Die Dinge können sich ändern", sagte sie.
Hinweise auf den nächsten Zinsschritt der Fed auf der Sitzung Anfang November gab sie nicht. Unter Marktteilnehmern gilt eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte als fast sicher. Diese Erwartungen könnten durch die Inflationsdaten am Donnerstag noch einmal gefestigt oder aber abgeschwächt werden.
- Mit Material von Reuters.