STUTTGART (dpa-AFX) - Die Biersteuer für kleine und mittelständische Brauereien darf aus Sicht der haushalts- und finanzpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Fraktionen in Bund und Ländern keinesfalls von der Ampelregierung wieder angehoben werden. Der Vorsitzende der Konferenz der Unions-Finanzpolitiker, Mike Mohring, warnte am Dienstag in Stuttgart vor einem Brauereisterben als Folge. Die Biersteuer müsse deshalb dauerhaft zum ermäßigten Satz festgeschrieben werden. Die Haushalts- und Finanzpolitiker von CDU und CSU trafen sich in Stuttgart zu ihrer Frühjahrstagung.
Die große Koalition hatte 2021 kleine und mittelständische unabhängige Brauereien wegen der Corona-Krise von der Biersteuer entlastet. Die Ampelregierung wolle die Ermäßigung ab Ende 2022 streichen, kritisierte Mohring. Eine solche Steuererhöhung komme zur Unzeit. "In der aktuellen Phase konstant hoher Inflation und stark gestiegener Rohstoffpreise wie Energie, Transport, Gersten- oder Weizenmalz wirkt die Rücknahme der ermäßigten Biersteuer existenzgefährdend auf die kleinen und mittelständischen Brauereien", betonten die Haushalts- und Finanzpolitiker von CDU und CSU.
Auf einen Kasten Bier einer großen Brauerei gerechnet fällt laut Union derzeit eine Biersteuer von 94,4 Cent an. Kleine Brauereien mit einer Produktion von bis zu 5000 Hektolitern im Jahr müssten demnach derzeit nur 47,2 Cent zahlen.