Die Corona-Pandemie droht Millionen Menschen auf der ganzen Welt in eine Schuldenfalle zu treiben.
Der Internationale Währungsfonds sagt, die Eurozone werde mehr Zeit brauchen, um zu ihrem Vor-Pandemie-Wachstum zurückzukehren - selbst mit massiven Zins- und Steuererleichterungen. Diese ist weiterhin unerlässlich, um den wirtschaftlichen Abschwung abzufedern, haben aber eine Kehrseite: steigende Schulden
Laut IWF kann in diesem Jahr eine wirtschaftliche Erholung beginnen.
Tobias Adrian, Direktor der IWF-Abteilung Geld- und Kapitalmarkt erklärt:
"Einkommen werden schneller wachsen. Die niedrigen Zinsen werden dabei helfen. Aber das Tempo der Kreditaufnahme wird sich sicherlich verlangsamen. Selbst im Unternehmenssektor, wo die Verschuldung enorm gestiegen ist, ist die Zahl der Zahlungsausfälle im Verhältnis zum Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität sehr gering. Es sieht also ok aus. Aber die Politik muss natürlich darauf achten, dass wir uns nicht in gefährliches Terrain begeben."
Eine Studie des Brüsseler ThinkTanks Bruegel ergab, dass fast ein Drittel der europäischen Haushalte schon vor der Krise nicht in der Lage war, unerwartete Ausgaben zu decken.
Fast ein Drittel der europäischen Haushalte können keine unerwarteten Ausgaben decken Quelle: Bruegel
Die meisten Kreditgeber der Eurozone sind mit hohen Liquiditätspuffern eingesprungen, die sie nach der Krise von 2008 aufgebaut haben. Aber die Pandemie ist noch lange nicht vorbei.
Die Frage ist, ob wir uns auf eine strenge Sparpolitik nach der Corona-Krise einstellen müssen.
Tobias Adrian vom IFW meint: "Der vorzeitige Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik ist gefährlich. Die fiskalische und monetäre Unterstützung ist wirklich entscheidend, um diese Krise zu überstehen. Wir sollten das Ende der Pandemie und die Erholung der Wirtschaft abwarten, bevor wir über eine Normalisierung der Politik nachdenken. Zu diesem Zeitpunkt ist es sicherlich noch zu früh."
Die globalen Wachstumsaussichten hatte der IWF für dieses Jahr zuletzt leicht um 0,3 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent angehoben. Für Deutschland und Europa allerdings erwartet er ein schwächeres Wachstum, von 4,2 Prozent im Euroraum.