BONN (dpa-AFX) - Deutschland hat im vergangenen Jahr nach Angaben der Bundesnetzagentur viel Gas gespart. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Gasverbrauch um fünf Prozent auf gut 810 Terawattstunden, wie die Behörde am Donnerstag in Bonn mitteilte. Rund 41 Prozent des Gasverbrauchs entfielen demnach auf Haushalte und Gewerbe, 59 Prozent auf die Industrie. Im Vergleich zum Durchschnittsverbrauch der Jahre 2018 bis 2021 ging der Verbrauch um 17,5 Prozent zurück. Private Haushalte und Gewerbebetriebe hätten dabei 16,4 Prozent, die Industrie 18,3 Prozent gespart.
Deutschland hat 2023 nach vorläufigen Zahlen insgesamt 968 Terawattstunden Erdgas eingeführt. Das waren knapp 33 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, als Deutschland noch Erdgas aus Russland bezog. Die größten Mengen kamen 2023 über Pipelines aus Norwegen (43 Prozent), den Niederlanden (26 Prozent) und Belgien (22 Prozent). Über die drei neuen Flüssigerdgas (LNG)-Terminals an den deutschen Küsten wurden knapp 70 Terawattstunden Erdgas angelandet. Das entspricht einem Anteil von gut 7 Prozent am Gesamtimport.
Die Gasexporte in die Nachbarländer gingen um fast 63 Prozent auf 187 Terawattstunden zurück. Der größte Anteil wurde mit 42 Prozent nach Tschechien exportiert. 19 Prozent entfielen auf die Niederlande, 18 Prozent auf Österreich.
Die Gas-Großhandelspreise sind 2023 im Vergleich zum Vorjahr laut Bundesnetzagentur deutlich gesunken. Der Durchschnittspreis für Gas, das am Folgetag geliefert wird, lag 2023 bei 41 Euro je Megawattstunde. 2022 lag dieser Preis im Schnitt noch bei 127 Euro. Aktuell pendele er um die 30 Euro je Megawattstunde.
Die Gasspeicher in Deutschland seien derzeit zu 91 Prozent gefüllt. "Das ist eine sehr gute Basis für die restlichen Wintermonate", berichtete die Behörde weiter.