BERLIN (dpa-AFX) - Die Gaswirtschaft hat die Ausrufung der Frühwarnstufe des Notfallplans Gas als "folgerichtigen Schritt" bezeichnet. "Die Forderung Russlands nach einer Bezahlung der Gasimporte nur noch in Rubel würde zu einem klaren Bruch der Lieferverträge führen", sagte der Vorstand des Branchenverbandes Zukunft Gas, Timm Kehler, am Mittwoch laut einer Mitteilung in Berlin. "Da sich die Unternehmen der Gaswirtschaft an die geltenden Verträge halten werden, besteht die Gefahr möglicher Liefereinschränkungen oder sogar Lieferausfälle."
Die Bundesregierung bereitet sich vor dem Hintergrund des russischen Kriegs gegen die Ukraine auf eine angespannte Lage bei der Gasversorgung vor. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck rief deswegen am Mittwoch die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas aus. Ein Krisenstab wird von nun an täglich die Gasversorgungslage beurteilen.
"Wir stellen zum jetzigen Zeitpunkt keine Beeinträchtigung der Lieferungen aus Russland fest", betonte Kehler. Auch seien bei den Mitgliedsunternehmen des Verbandes noch keine offiziellen Schreiben der russischen Seite eingegangen, wie die Lieferbeziehungen künftig geregelt werden sollen. "Die deutschen Gasspeicher sind aktuell zu 26 Prozent gefüllt und liegen damit innerhalb des Fünfjahreskorridors.