😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Geldabheben im Supermarkt - Handel will keine Gebühren mehr zahlen

Veröffentlicht am 24.04.2024, 05:51
© Reuters.

BERLIN (dpa-AFX) - Die Einzelhändler in Deutschland wollen nicht länger dafür zahlen, dass Kunden beim Einkaufen Bargeld abheben können. Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert von den Banken, auf die für die Auszahlungen erhobenen Gebühren zu verzichten. "Die Banken reduzieren vielerorts Automaten und Filialen. Der Handel übernimmt einen Teil der Aufgaben, auf die Kunden angewiesen sind. Das sollte auch etwas wert sein. Es ist untragbar, dass die Banken an einem Service verdienen, den sie nicht anbieten", sagte der HDE-Experte für Zahlungsverkehr, Ulrich Binnebößel, der Deutschen Presse-Agentur.

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DGSV) wies die Forderung und die Kritik auf Nachfrage zurück. "Die Händler bieten diesen Service freiwillig an. Viele von ihnen werben sogar damit und stellen die Möglichkeit, Bargeld an der Kasse zu erhalten, als besonderen Service für ihre Kundschaft dar", sagte ein Sprecher. "Es ist weder möglich noch wünschenswert, dass der Einzelhandel die Funktion von über 51 000 Geldautomaten in ganz Deutschland übernimmt." Das Geldabheben im Supermarkt ergänze die Bargeldversorgung der Banken und Sparkassen, ersetze sie jedoch nicht. Der DSGV spricht für die Deutsche Kreditwirtschaft, den Dachverband der großen Bankenverbände.

Volumen der Auszahlungen auf 12,31 Milliarden Euro gestiegen

Das Abheben von Bargeld beim Einkaufen wird von vielen Einzelhändlern angeboten und ist bei Verbrauchern beliebt. Das Gesamtvolumen der Auszahlungen stieg im Jahr 2023 laut einer kürzlich veröffentlichten Studie des Handelsforschungsinstituts EHI um gut 20 Prozent auf 12,31 Milliarden Euro. Mit der zunehmenden Nutzung steigen auch die Gebühren, die die Handelsunternehmen dafür an die Banken abführen müssen. Diese liegen nach Angaben des EHI pro Girocard-Transaktion zwischen 0,1 und 0,2 Prozent des ausgezahlten Betrages.

Großen Filialisten wie die Supermarktkette Rewe verhandeln ihre Konditionen individuell mit den Banken. Die Entgelte würden nicht vorgegeben, betont der DSGV. Ulrich Binnebößel vom Handelsverband widerspricht, aufseiten der Banken gebe es keinerlei Bereitschaft, die Gebühren zu reduzieren. Den Einzelhändlern bliebe deshalb nichts anderes übrig, als die Kosten zu akzeptieren oder den Service einzustellen. "Aus Gründen des Wettbewerbs ist das jedoch schwierig. Die Bargeldauszahlung ist heute nicht mehr verzichtbar."

Umfrage: Für jeden Vierten hat sich Weg zum Bargeld verlängert

Im vergangenen Jahr haben die Einzelhändler 17,23 Millionen Euro Gebühren an die Banken gezahlt. Die Kosten werden nach Binnebößels Angaben auf die Endpreise umgelegt und somit an die Kunden weitergegeben.

Die Bargeldauszahlung stellt die Unternehmen, die den Service anbieten, vor ein zusätzliches Problem. Da immer weniger mit Bargeld bezahlt werde, könne es für die Handelsunternehmen zeitweilig schwierig werden, die Nachfrage zu bedienen, sagt EHI-Zahlungsexperte Horst Rüter. Die Unternehmen seien dann womöglich dazu gezwungen, Bargeld zuzukaufen, um Geld an Kunden auszahlen zu können.

Verbraucherschützer beklagen, dass der Zugang zum Bargeld und dessen Akzeptanz schwieriger geworden ist. Eine im Februar veröffentlichte Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbandes zeigt: 26 Prozent der Befragten geben an, dass sich der Weg zum Abheben von Bargeld in den vergangenen drei Jahren verlängert habe - weil Geldautomaten abgebaut und Bankfilialen geschlossen worden sind.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.