MÜNCHEN (dpa-AFX) - Im Schadenersatzprozess der Insolvenzverwalter der Kirch-Mediengruppe und der Erben von Leo Kirch gegen die Deutsche Bank hat das Oberlandesgericht München am Freitag versucht, die Höhe des möglichen Schadens zu klären. Auf Drängen des Gerichts hatten beide Seiten im Frühjahr bereits über einen Vergleich in der Größenordnung von 800 Millionen Euro verhandelt, aber ohne Erfolg.
Die Richter hatten bereits erklärt, dass sie Kirchs Anspruch grundsätzlich für wahrscheinlich halten. Kirch-Anwalt Ronald Frohne sagte am Freitag als Zeuge, 'unter enormem Zeitdruck' habe Kirch den Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 eine Woche vor der Insolvenz für 2,0 Milliarden Euro an Walt Disney verkaufen wollen. Im Vertragsentwurf habe man sich auf 1,3 Milliarden Euro geeinigt. Aber der Disney-Vorstand habe schließlich doch nicht unterschrieben. Der Insolvenzverwalter hatte ProSiebenSat.1 ein Jahr später für 500 Millionen Euro an Haim Saban verkauft./rol/DP/stb
Die Richter hatten bereits erklärt, dass sie Kirchs Anspruch grundsätzlich für wahrscheinlich halten. Kirch-Anwalt Ronald Frohne sagte am Freitag als Zeuge, 'unter enormem Zeitdruck' habe Kirch den Fernsehkonzern ProSiebenSat.1