Sonnige Aussichten und keine Wolken in Sicht – so sollte sich die Karriere von Frauen heutzutage entwickeln.
Dennoch bestehen weiter eklatante Ungleichheiten, insbesondere in Wissenschaft und Technologie. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind weniger als 30 Prozent der Forschenden weltweit Frauen.
Hier endet der Weg für viele gut ausgebildete Frauen in der Arbeitswelt: Durch die gläserne Decke kommen nur die wenigsten durch. Um sie zu durchbrechen, bekommen junge Frauen hier die passenden Werkzeuge an die Hand.
In Nizza organisierte das Technologieunternehmen Huawei die „Winter School of Female Leadership in the digital age“. Das Ziel: junge, talentierte europäische Frauen fördern. Die erste Schule für Führungsqualitäten fand letzten Sommer in Lissabon statt. Eine Woche lang gaben hochrangige Lehrkräfte Einblicke in die Bereiche Programmieren, öffentliches Sprechen, kognitive Wissenschaft, Innovation im Gesundheitswesen und maschinelles Lernen.
Cecilia Liu ist aus den Niederlanden gekommen: „Hallo, ich bin Cecilia und komme aus den Niederlanden. Ich studiere Biomedizintechnik und finde den Einsatz von Künstlicher Intelligenz – KI – sehr wichtig. Siehst du irgendwelche Gefahren?“
Aleksandra Przegalinska, stellvertretende Rektorin der Kozminski-Universität in Warschau, organisiert die Winter School mit. Sie kann Cecilia Liu beruhigen: „Ich denke, dass die Zugänglichkeit sehr wichtig ist und die Demokratisierung der KI wirklich ein wichtiges Ziel für uns ist, wenn wir alle von der künstlichen Intelligenz profitieren wollen, aber ich denke, dass ethische Richtlinien festgelegt werden sollten, wenn es darum geht, wie man sie nutzen kann.“
Aus fast 2.500 Bewerbungen wurden 27 Frauen ausgewählt, die jeweils ein EU-Land vertreten. Zum ersten Mal gab es eine Teilnehmerin aus Bosnien. Es ist eine wachsende Initiative, sagt Berta Herrero, die Direktorin der Schulen für weibliche Führungskräfte im digitalen Zeitalter: "Wir sind fest entschlossen, Frauen in ganz Europa all‘ diese Möglichkeiten zu bieten, nicht nur im Technologiesektor mitzumachen, sondern auch die Zukunft der Technologie zu gestalten."
Winter School for Female Leadership Euronews
Die Voraussetzung: Die Frauen im Alter von 18 bis 24 Jahren müssen ein starkes Interesse an Technologie und Innovation haben, können aber aus allen Bereichen kommen. Sie nehmen an Führungs- und Technikkursen teil und finden einen Raum, in dem sie Kontakte knüpfen, sich vernetzen und etwas schaffen können.
Auch Euronews-Reporterin Andrea Büring hat mitgemacht: "Alle sind ruhig und konzentriert, ich sitze im Programmierkurs, und mir wurde gerade gezeigt, wie ich lernen kann, selbst zu programmieren. ... Sechs nach unten und fünf nach rechts, ... vier und null und ... ein Herz ist entstanden."
Cara Doumbe Kingue aus Frankreich, eine der Telnehmerinnen, findet: "Der Ansatz ist viel spielerischer. Ich sehe die Dinge jetzt ganz anders, und wir gehen wirklich Schritt für Schritt vor. Es ist eigentlich sehr intuitiv. Und das ist genau das, was ich in der Schule auch gerne gemacht hätte."
Gruppenbild mit Damen Euronews
Nach einer vollgepackten Woche werden die fleißigen Frauen mit Urkunden und Preisen belohnt. Das begeistert Dženana Selimović aus Bosnien: „Wie könnte man sich nicht gestärkt fühlen? Diese ganze Woche mit einer Gruppe von 28 sehr starken Frauen aus ganz Europa, mit denen man im Kontakt ist, mit denen man reden kann. Es gibt so viele positive Energie.“
Für Cara Doumbe Kingue steht fest: "Wir werden in Kontakt bleiben. Für mich sind sie jetzt Schwestern geworden." Und Cecilia Liu ergänzt: "Ich bin mir sicher, dass viele der Frauen, die wir heute getroffen haben, als zukünftige Führungskräfte, als zukünftige CEOs, als die ‚Changemaker‘ der EU im Rampenlicht stehen werden."
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