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Glashersteller sieht viele Hürden auf Weg zu Klimaneutralität

Veröffentlicht am 07.02.2024, 06:13
Aktualisiert 07.02.2024, 06:15
© Reuters.

ERFURT (dpa-AFX) - Für die energieintensive Glasindustrie ist der Weg zur Klimaneutralität aus Sicht eines Branchenschwergewichts steinig. Es müsse noch viel geforscht und entwickelt werden, die Kosten für die Umstellung seien immens und die Stromversorgung nicht sichergestellt, sagte der Geschäftsführer von Wiegand-Glas, Oliver Wiegand, der Deutschen Presse-Agentur. Der Zeitplan einer Klimaneutralität bis 2040 oder 2035 sei "sehr ambitioniert". Wiegand im bayrisch-thüringischen Grenzgebiet steht nach eigenen Angaben für etwa ein Viertel der bundesweiten Produktion an Glasbehältern.

"Wir haben ein hohes technisches Risiko", sagte Wiegand. Die nötigen Anlagen gebe es noch gar nicht. Und die bestehende Produktion lasse sich auch nicht einfach auf elektrisch betriebene Schmelzwannen umrüsten. "Wir planen sogar, auf die grüne Wiese zu bauen, weil die Anlagen, die da entwickelt werden, in die heutigen Werkshallen gar nicht reinpassen."

Stromversorger brauchen bis zu zehn Jahre Vorlauf

Die Stromversorger brauchten zudem fünf bis zehn Jahre Vorlauf, bis der nötige Strom anliege. "Alles, was wir in der Zeit investieren wird also noch auf fossiler Basis sein, weil der Storm nicht verfügbar ist." In eine Schmelzwanne investiere das Unternehmen aber bis zu 100 Millionen Euro. "Die muss also auch etwa zwölf Jahre laufen, bis sie sich amortisiert."

Außerdem sei unklar, ob genügend Strom da sei, so Wiegand. "Wenn wir die Schmelzwannen rein elektrisch beheizen und das Glas flüssig ist, dann haben wir ein Problem, wenn der Strom für eine Stunde oder länger ausfällt. Dann sind die Schmelzwannen zerstört."

Hinzu komme ein Investitionsbedarf von mehreren Milliarden Euro - und das mit etwa 750 Millionen Euro Umsatz im laufenden Geschäftsjahr. "Bis jetzt ist uns noch kein Förderprogramm in Deutschland über den Weg gelaufen, das nur annähernd den Finanzbedarf abdeckt." Außerdem fielen im neuen Bundeshaushalt viele Förderungen weg.

Gedanken über Investitionen im Ausland

Strom müsse zudem günstig sein, um weiter wettbewerbsfähig zu bleiben, sagte Wiegand. "Die ganzen Massenabfüller und Discounter akzeptieren keine Preiserhöhungen." Die Basis des Unternehmens werde immer Deutschland sein. "Aber wir haben uns noch nie so viele Gedanken über Investitionen außerhalb der EU gemacht, wie in der vergangenen Zeit."

Am Mittwoch wollen Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt und Thüringens Energieminister Bernhard Stengele (beide Grüne) bei einem Besuch des Wiegand-Werks in Schleusingen über die Dekarbonisierung in der Glasindustrie sprechen.

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