von Robert Zach
Investing.com - Jan Hatzius, Chefökonom der US-Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS), hat seine Prognosen für das Bruttoinlandsprodukt und die Arbeitslosenquote im Jahr 2023 aktualisiert. Damit will er dem höheren Zinspfad der Fed Rechnung tragen.
Diese Entwicklung reiht sich ein in die Anhebung der Fed-Funds-Rate-Prognose durch die Strategen der Bank um 75 Basispunkte in den letzten zwei Wochen. Goldman Sachs geht nun davon aus, dass die Federal Reserve den Leitzins am Mittwoch um 75 Basispunkte, im November um 50 Basispunkte und im Dezember um 50 Basispunkte anheben wird. Ende 2022 soll der Schlüsselsatz dann bei 4 bis 4,25 % liegen. Aktuell liegt der Leitzins in einer Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent.
"Dieser höhere Zinspfad zusammen mit der jüngsten Verschärfung der finanziellen Bedingungen impliziert einen etwas trüberen Ausblick für Wachstum und Beschäftigung im nächsten Jahr", erklärte Hatzius in einer Kundenmitteilung.
Die neuen Wirtschaftsprojektionen von Goldman liegen unter dem Konsens und sehen einen unter der Potenzialrate liegenden Wachstumspfad vor, der laut Hatzius aber erforderlich sei, um die Lohn- und Preisinflation einzudämmen.
"Wir prognostizieren immer noch ein BIP-Wachstum von +1,1 % und +1,0 % im dritten und vierten Quartal 2022 und ein BIP-Wachstum von 0 % im Gesamtjahr, rechnen aber nun mit einem BIP-Wachstum von +0,75 %/+1,0 %/+1,25 %/+1,25 % im ersten bis vierten Quartal 2023 (bisher +1,25 %/+1,5 %/+1,5 %/+1,75 %) und einem Wachstum von +1,1 % im Gesamtjahr (bisher +1,5 %)", erklärte der Chefökonom der Investmentbank.
Die Arbeitslosenquote dürfte bis Ende 2022 auf 3,7 % von zuvor 3,6 % und bis Ende 2023 auf 4,1 % von 3,8 % steigen. Für Ende 2024 rechnet Goldman nun mit einer Rate von 4,2 % (zuvor 4 %).