MARL (dpa-AFX) - Auf einem Logistikzentrum im nordrhein-westfälischen Marl ist am Montag die nach Betreiberangaben bislang größte Photovoltaik-Aufdachanlage Deutschlands in Betrieb genommen worden. Die Anlage hat eine Kapazität von bis zu 12 Megawatt, also 12 000 Kilowatt, wie die beteiligten Unternehmen Metro (ETR:CECG), Goodman und Baywa (ETR:BYWGnx) r.e. mitteilten. Zum Vergleich: Aufdachanlagen auf Einfamilienhäusern haben oft eine Kapazität von bis zu 10 Kilowatt.
Eingeweiht wurde gleichzeitig auch eine benachbarte Anlage auf dem zweiten Gebäude des Logistikzentrums mit rund 6 Megawatt Spitzenleistung. Auf beiden Gebäuden wurden insgesamt 43 000 Photovoltaikmodule installiert. Sie nehmen eine Fläche von umgerechnet 14 Fußballfeldern ein.
Die Gebäude und die PV-Anlagen gehören dem Immobilienkonzern Goodman. Die PV-Anlage wurde vom Erneuerbare-Energien-Entwickler BayWa r.e. installiert. Genutzt wird das Logistik-Zentrum vom Logistikunternehmen Metro Logistics, das zum Großhändler Metro gehört. Über das Investitionsvolumen wurde zunächst nichts bekannt.
Metro geht davon aus, dass die Anlage den kompletten Energiebedarf des Lagers decken kann. Überschüssiger Strom wird ins Netz eingespeist. Die beiden Anlagen mit zusammen 18 Megawatt produzieren laut Goodman eine Strommenge, die dem Bedarf von 5100 Haushalten entspricht.
Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) bezeichnete die Anlage als "Leuchtturmprojekt", das beispielhaft für die nachhaltige Energieerzeugung der Zukunft stehe. "Günstiger, ortsnah hergestellter Strom ist für Unternehmen mittlerweile ein zentraler Standortfaktor." Solcher Strom sei für NRW "ein Schlüssel auf dem Weg zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas".