BERLIN (dpa-AFX) - Das Regierungsziel von bundesweit 400 000 neuen Wohnungen pro Jahr ist aus Expertensicht trotz steigender Zahlen vorerst kaum zu erreichen. Wegen der langen Bauzeiten könnten sich entsprechende Anstrengungen erst in der nächsten Wahlperiode nach 2025 auszahlen, sagte Mitautor Harald Simons am Dienstag bei der Vorstellung eines Marktgutachtens des Zentralen Immobilien-Ausschusses.
Demnach dürften im vergangenen Jahr etwa 315 000 Wohnungen fertiggestellt worden sein, rund 9000 mehr als im Vorjahr. Verbandspräsident Andreas Mattner kritisierte, das Wohnungsbauziel der Regierung sei in weite Ferne gerückt. Er führte das auf den Stopp eines Förderprogramms für Gebäudesanierung im Januar zurück.
SPD, Grüne und FDP hatten in ihrem Koalitionsvertrag "einen Aufbruch in der Bau-, Wohnungs- und Stadtentwicklung" vereinbart. Darin legten sie auch das Ziel von 400 000 Wohnungen pro Jahr fest, davon 100 000 öffentlich geförderte Wohnungen. Die Angebotsmieten sind nach dem Gutachten auch 2021 unvermindert weiter gestiegen. Kaufpreise für Wohnungen stiegen demnach noch etwas stärker als im Vorjahr.