HANNOVER (dpa-AFX) - Die Bundesregierung hat Forderungen aus der Wirtschaft nach mehr Entlastungen wegen gestiegener Energiepreise zurückgewiesen. Wirtschaftsminister Robert Habeck sagte am Donnerstag auf dem Tag der Familienunternehmer in Hannover, man dürfe nicht alle Marktsignale zerstören. Es sei wichtig, dass Unternehmen überleben könnten, aber der Staat könne ihnen nicht jede Belastung abnehmen. Dies würde den Druck nehmen, dass sich Firmen innovativ aufstellten.
Die Bundesregierung hatte für Firmen, die von Folgen des Ukraine-Kriegs belastet sind, ein Hilfspaket beschlossen. Dieses sieht unter anderem ein Sonderkreditprogramm über die staatliche Förderbank KfW sowie unter engen Voraussetzungen direkte Energiekosten-Zuschüsse für Firmen vor. Habeck hatte gesagt, eine "totale Kostenübernahme" durch den Staat gebe es nicht.
Finanzminister Christian Lindner sagte in Hannover, er müsse auf die Staatskasse aufpassen. Ausgefallene Rendite könne der Staat auf Schulden nicht ersetzen. Die Staatsausgaben dürften nicht schneller als die Wirtschaft wachsen.
Ein großes Problem ist für Habeck der Mangel an Fachkräften. Dieser könnte sich in den kommenden Jahren verschärfen. Es gehe zum Beispiel darum, Qualifikationen in Deutschland und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erhöhen. Zum anderen müssten Hürden für Zuwanderung gesenkt werden.