WOLMIRSTEDT (dpa-AFX) - Die Erhöhung des Mindestlohns hat aus Sicht von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil vor allem mit Wertschätzung zu tun. "Es geht natürlich darum, dass Menschen mehr Geld im Portemonnaie haben, um besser über die Runden zu kommen." Aber es gehe um mehr - um Leistungsgerechtigkeit und Respekt vor "Arbeiten, die unser Land am Laufen halten", sagte der SPD-Politiker am Mittwoch bei einem Besuch einer Bäckerei in Wolmirstedt bei Magdeburg. "Die Menschen, die in diesem Bereich arbeiten, die jetzt in der Corona-Pandemie auch abgefeiert wurden, haben mehr verdient als warme Worte."
Heil betonte, dass der Mindestlohn immer nur eine absolute Lohnuntergrenze sei. "Wichtiger ist, dass wir wieder mehr Tarifbindung oberhalb des Mindestlohns bekommen", so der Minister.
Das Bundeskabinett hatte zuvor Heils Gesetzentwurf für die Erhöhung der Lohnuntergrenze beschlossen. Zum 1. Oktober soll der Mindestlohn dann auf 12 Euro steigen. Über sechs Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden laut Heil davon profitieren. Auch die Grenze für Minijobs wird von 450 auf 520 Euro erhöht - vom 1. Oktober an bleiben Monatsverdienste bis zu der Grenze für Beschäftigte steuer- und sozialabgabenfrei.