MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die geplante Mindeststeuer für multinationale Konzerne bringt dem deutschen Fiskus laut Ifo-Institut mindestens 1,6 Milliarden Euro. Zu diesem Ergebnis kommen die Wirtschaftsforscher in einer Studie für das Bundesfinanzministerium. Wie viel Steuern Deutschland mehr einnimmt, "hängt allerdings stark von der Reaktion der Niedrigsteuerländer ab", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest am Freitag in München.
Wenn die Niedrigsteuerländer ihre Steuerpolitik nicht ändern würden, könnte Deutschland sogar mit zusätzlichen Steuereinnahmen von bis zu 6,2 Milliarden Euro jährlich rechnen. Die Niedrigsteuerländer könnten die Gewinne allerdings selbst der Mindeststeuer unterwerfen und ihre eigenen Einnahmen erhöhen. Dann würden weniger Gewinne verlagert, und Deutschland könnte mit jährlich 1,6 Milliarden Euro zusätzlich rechnen.
Im Oktober 2021 hatten sich 136 Länder auf die Einführung einer globalen effektiven Mindeststeuer von 15 Prozent geeinigt. Ist die effektive Steuerlast eines Konzerns in einem Land niedriger, so werden die Gewinne nachbesteuert. Betroffen sind Unternehmen, deren weltweiter Umsatz mindestens 750 Millionen Euro beträgt. Grundlage für die Studie waren die Angaben von 3613 multinationalen Konzernen für die Jahre 2016 bis 2019.